Freitag, 4. Dezember 2009

Kritische Punkte internationaler ERP-Projekte - Teil 5: Beachtung der Lokalisierungsanforderungen

Im fünften und letzten Teil der Serie Kritische Punkte internationaler ERP-Projekte geht es um die notwendige Beachtung der Lokalisierungsanforderungen:
Ein gefährlicher Fallstrick ist das Thema „Lokalisierung“. Damit beschreiben ERP-Anbieter all jene Funktionen v.a. in den Bereichen Buchhaltung und gesetzliches Reporting, die jeweils länderspezifisch sind. Hier ist grundsätzlich eine gewisse Vorsicht geboten: viele Anbieter preisen hier halbfertige Einstellungen als vorhandene Lokalisierung an. In vielen Fällen sind diese unvollständig und die notwendigen Zertifikate fehlen oder sind schon lange nicht mehr aktuell.
Bei einigen Softwareanbietern werden die Lokalisierungen von Drittpartnern erstellt und haben sehr unterschiedliche Qualität. Doch selbst bei jenen Softwareanbietern, die dieses Thema kompetent angehen und ausgereifte Lokalisierungen anbieten, kann man schnell ein böses Erwachen erleben, denn noch immer gibt es Länder mit Gesetzgebungen und Kontrollorganen, die einem ERP-Projektleiter das Leben nicht einfach machen wollen. Projektleiter, die schon einmal mit Lokalisierungen in Ländern wie Brasilien, Ungarn oder Griechenland gesammelt haben, wissen, worum es geht.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Kritische Punkte internationaler ERP-Projekte - Teil 4: Sprachstrategie

Im vierten Teil der Serie Kritische Punkte internationaler ERP-Projekte geht es um die Sprachstrategie:Eines der leidigsten Themen ist das Thema Sprache. Mit einer globalen ERP-Installation muss man eine Unsumme von Sprachen managen. Häufig gilt: Anzahl der Länder = Anzahl der Sprachen. Damit kommt man nicht nur an die Grenzen des eigenen Supports, sondern auch an die Grenzen vieler ERP-Systeme. Zwar sind heute nahezu alle Systeme grundsätzlich mehrsprachig, in zahlreichen Sprachen erhältlich und Unicode-fähig. Doch wirklich auf einen „multilingualen Betrieb“ ist so gut wie kein ERP-System ausgerichtet. So fehlen in aller Regel Prozesse, um etwa ein Übersetzungsbüro über ein Portal in den ERP-Prozess mit einzubinden oder auch nur vor dem Druck eines komplexen Dokuments, etwa einer Offerte, abzufragen, ob alle gezogenen Konditionentexte und all das „Kleingedruckte“ auch schon in der Fremdsprache gepflegt wurde. Am Ende stehen häufig recht peinliche Dokumente, wie etwa jenes wichtige Angebot an einen russischen Investor, dass teilweise Russisch war mit deutschen und englischen Versatzstücken.Die Sprachstrategie betrifft jedoch nicht nur das System an sich, sondern auch die eigene Projektorganisation. Hier nur ein kleiner Tipp: der vorschnelle Griff zum Patentrezept „Englisch als Projektsprache“ sollte sehr, sehr gründlich überlegt werden: die Projekteffizienz wird keinesfalls gesteigert, wenn die Mehrheit der Projektmitarbeitenden sich ständig stammelnd in einer Fremdsprache abmüht.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Kritische Punkte internationaler ERP-Projekte - Teil 3: Sicherstellung der Gruppen-weiten Datenpflegeprozesse

Im dritten Teil der Serie Internationale ERP-Projekte geht es um die Sicherstellung der Gruppen-weiten Datenpflegeprozesse:
Mit harmonisierten Prozessen und unternehmenseinheitlichen Organisationsstrukturen werden ERP-Systeme gegliedert. Damit nun alles rund läuft, muss die Datenqualität stimmen. Datenqualität entspricht quasi der Oktanzahl in einem auf Hochleistung gezüchteten ERP-Motor. Stimmt die Datenqualität nicht, dann klopft und knallt es. Die Ansprüche an die Datenqualität sind in globalen ERP-Installationen in aller Regel weitaus grösser, als man es sich irgendwie je zu denken gewagt hat. Es hilft nichts: Der Datenpflegeprozess – auf ERP-Deutsch spricht man neu auch von MDM oder „Master Data Management“ – muss organisiert werden.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Kritische Punkte internationaler ERP-Projekte - Teil 2: Abbildung der Organisationsstrukturen

Im zweiten Teil unserer Serie geht es um die Abbildung der Organisationsstrukturen in internationalen ERP-Projekten:
Ein globales ERP-Projekt hat in aller Regel das Ziel, die unternehmensinterne Integration, die das ERP bisher auf der lokalen Ebene eines Standortes zwischen all seinen Abteilungen hergestellt hat, nun auch auf globaler Ebene zwischen allen Ländern zu erreichen. Damit kommt ein neues Ordnungskriterium hinzu. Es ist wichtig, die so doch recht komplex gewordene Organisationsstruktur sauber und einheitlich zu definieren und im ERP umzusetzen.
Dabei muss man darauf achten, in wie weit das ERP-System überhaupt in der Lage ist, die Organisationsstrukturen abzubilden. Nichts ist schlimmer, als wenn sich ein polnischer Mitarbeiter im Telefonverkauf durch einen Adressstamm wühlen muss, der gar nicht auf ihn zutrifft, um nachher aus versehen einen Artikel zu verkaufen, der in Polen gar nicht im Sortiment ist.

Montag, 30. November 2009

Kritische Punkte internationaler ERP-Projekte - Teil 1

Immer wieder stossen internationale ERP-Projekte auf die gleichen Herausforderungen. In einer fünfteiligen Miniserie erläutern wir die häufigsten Schwierigkeiten, auf die Projektleiter treffen.
Denn schon lange nicht mehr hört die Welt an den Landesgrenzen auf und ERP-Projekte orientieren sich auch nicht an Landesgrenzen. Mit der EU-Osterweiterung, der Öffnung des chinesischen Marktes und den Kostenvorteilen in vielen Ländern Asiens und Osteuropas haben viele mittelständische Unternehmen in diesen Regionen Verkaufsniederlassungen, Produktionsstätten oder Service-Center gegründet. Für viele Mittelständler ist Wachstum und Globalisierung dabei gar keine Option, sondern ein Zwang: Entweder sie expandieren und suchen die Nähe zu Lieferanten- und Kundenmärkten, oder sie überleben einfach nicht – zumindest nicht mehr als selbständiges Unternehmen.Internationale ERP-Projekte mit Roll-Outs in zahlreichen Ländern sind bei Großunternehmen und Konzernen schon seit vielen Jahren üblich – die Kostenstruktur und der interne Aufwand, der hier jedoch pro Land betrieben wird und wurde, sind gänzlich Mittelstands-inkompatibel. Folgende Punkte gilt es zu berücksichtigen:

  • Harmonisierte Prozesse
    Internationale ERP-Projekte sollen Kosten sparen und die Prozesseffizienz steigern. Einen ERP-Rollout in zahlreiche Länder kann man jedoch nur dann in einem nützlichen Kosten- und Zeitrahmen durchführen, wenn man Prozesse konsequent harmonisiert und standardisiert. Das Zauberwort lautet hier jedoch „Diversifizierung“, d.h. eine klare Trennung zwischen globalen, harmonisierten und standardisierten Prozessen und Informationen und lokalen, individuellen und flexibel-anpassbaren.
  • Abbildung der Organisationsstrukturen
  • Sicherstellung der Gruppen-weiten Datenpflegeprozesse
  • Sprachstrategie
  • Beachtung der Lokalisierungsanforderungen

Dienstag, 24. November 2009

Lohnt sich Green IT?

Die IT muss sich permanent der Herausforderung stellen, mehr zu leisten mit weniger Aufwand. In der momentan wieder besonders kostenbewussten Welt sind die versprochenen Einsparungen durch Green IT natürlich verlockend. Zwar sind einige Green IT-Projekte am Anfang teurer als herkömmliche IT-Projekte, weil beispielsweise energieeffizientere Geräte teurer sind. Dennoch lassen sich zusätzlich auch Einsparungen ohne Extraausgaben erzielen, beispielsweise durch ein PC Power Management oder doppelseitiges Drucken.
Grössere Einsparungen versprechen Server-Virtualisierung oder die Konsolidierung von Rechenzentren. Denn die grösste Motivation zur Nutzung von Green IT kommt heute aus den Einsparungen der energiebezogenen operativen Kosten. Das ist nicht überraschend, versprechen doch Energiesparprogramme sofortig messbare Kosteneinsparungen.
Ein Blick auf die Folgekosten von IT-Investments wie Stromverbrauch, Raumnutzung, Lebensdauer lohnt auf jeden Fall - und bringt nicht nur monetäre Einsparungen, sondern auch Umweltnutzen.

Freitag, 20. November 2009

SAP BUSINESS BYDESIGN 2.0 UNTER DER LUPE

Im Herbst 2007 hat SAP mit dem neu entwickelten SAP Business ByDesign den Vorstoss in die Software-as-a-Service-Welt für ERP Produkte im Mittelstand gewagt. Mit der im Juli 2009 vorgestellten aktuellen Version 2.0 hat SAP einen wichtigen Meilenstein erreicht und eine performante, durchgängige Lösung vorgestellt, die sich schwerpunktmässig an Anwenderunternehmen mit 50 bis 500 Mitarbeiter aus den Bereichen Produzierende Unternehmen und Dienstleister richtet.
Mit SAP Business ByDesign erreicht SAP bewusst nicht die Komplexität und Funktionalität der für Großkunden entwickelten Business Suite. Mit SAP Business ByDesign wurde statt dessen eine integrierte und umfassende Geschäftslösung von Grund auf neu entwickelt, die sich ohne Rücksicht auf Altlasten an den Anforderungen mittelständischer Unternehmen orientiert und einen durchgängigen Blick auf das Unternehmen ermöglicht. Neben den ERP-Kernbereichen um Buchhaltung und Produktion sind Personalverwaltungs-, Supply Chain Management (SCM), Customer Relationship Management (CRM)- und Einkaufsfunktionalitäten integriert, die im Zusammenspiel die gängigen Prozesse der Unternehmen abbilden und transparent machen. Ergänzt werden die Bereiche durch umfangreiche Projektmanagement-, Compliance Management- und Reporting-Funktionalitäten, die beispielsweise 500 vordefinierte Reports auf Basis der Reportinglösung Crystal Reports beinhalten.

Benutzerführung
Das betriebswirtschaftliche Organisationskonzept von SAP Business ByDesign orientiert sich am Rollenkonzept. Je nach Rolle (beispielsweise Einkauf, Verkauf, Geschäftsführung), bekommen die Anwender die Bereiche zugänglich gemacht, die für ihre tägliche Arbeit notwendig sind. Neben vorkonfigurierten Rollen lassen sich Ergänzungen und Änderungen vornehmen. In personalisierten Arbeitsbereichen, sogenannte Workcenter, finden sich alle relevanten Informationen, die zur täglichen Arbeit notwendig sind. So beinhaltet der Bereich CRM beispielsweise unter anderem die Bereiche Kundenaufträge und Kundenservice, der Bereich HR (Human Resources) die Zeitverwaltung und die Personalabrechnung. Diese Work Center lassen sich einzelnen Mitarbeitern zuordnen und erlauben die Einrichtung eines aufgabengenauen Arbeitsplatzes.
Die Benutzerführung ist verständlich und gefällig aufgebaut. Sie beginnt mit einer allgemeinen Übersicht und lässt sich immer detaillierter verdichten via Drill-Down bis auf Einzelbelegebene. Zusätzlich werden wichtige Informationen beispielsweise zum finanziellen Status Quo des Unternehmens automatisch dem berechtigten Anwender angezeigt. Die entsprechenden Schwellenwerte lassen sich unternehmensindividuell einstellen und ermöglichen so die Steuerung des Unternehmens auf Basis aktueller Informationen und eigener Vorgaben.
Unterstützend gibt es Tutorials und eine umfangreiche Hilfefunktion, die nicht nur die Benutzung des Programms erleichtern sondern auch Aufwendungen für Schulungen stark reduzieren, da keine zusätzlichen Kosten für Trainings anfallen.

Funktionale Highlights
In der aktuellen Version sind 35 durchgängig definierte Prozesse integriert. Ein weiterer Schwerpunkt wurde auf die Integration von SAP‘s Business Objects Crystal Reports gelegt. Zusätzlich ist die Einbindung von Microsoft Office inklusive Outlook gewährleistet und erlaubt eine reibungslose Synchronisation.
Zwei Szenarien seien exemplarisch herausgegriffen, um zu zeigen, dass SAP Business ByDesign neben den normalen Grundfunktionalitäten der beinhalteten Module einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt und umfassend im System abbildet: Einkauf und Projektmanagement.
Im Einkauf können Anwender nicht nur die operativen Prozesse abarbeiten (Bedarfsplanung, Einkauf, Logistik, Buchhaltung), sondern auch Verträge verwalten und Ausschreibungen durchführen. Dabei werden die Ausschreibungen automatisch im System hinterlegt, die Unterlagen als interaktive Formulare versandt, die durch den Verkäufer ausgefüllt werden und wieder im System erscheinen. Die eingegangenen Angebote können verglichen werden und Zuschläge werden automatisch mit entsprechendem Einkaufskontrakt erstellt und im System vermerkt.
Das Projektmanagement erlaubt die komplette Erstellung, Ressourcen-zuteilung, Abrechung und Kontrolle von Projekten im System. Die Planung des Projektes erfolgt direkt im System im Zusammenspiel mit der Personaleinsatzplanung, in der die Mitarbeiterqualifikationen hinterlegt sind, und der Möglichkeit zur internen wie auch externen Leistungsverrechnung, wenn entsprechende Dienstleistungsverträge gepflegt sind. Zusätzlich zeigt eine Kennzahlenübersicht die Fortschritte und gegebenenfalls Abweichungen in den Bereichen Zeit und Kosten an. Aus dem System heraus lassen sich aussagefähige Projektreports inklusive gelisteter Stunden, Reisespesen etc erstellen und auch fakturieren. Insgesamt bietet das Projektmanagement eine überzeugende Arbeitserleichterung für Anbieter der Branche Dienstleistungen, da SAP Business ByDesign als eine integrierte Lösung alle relevanten Informationen gebündelt erfasst und auswertbar macht.
Positiv aufgefallen ist auch der Punkt rund um das Organisationsmanagement. So lässt sich der hierarchische Aufbau des Unternehmens leicht in der Software widerspiegeln. Änderungen wie beispielweise das Hinzufügen neuer Abteilungen oder Mitarbeiter ist im laufenden Betrieb möglich und wird entsprechend auch dokumentiert, so dass Änderungen nachvollziehbar sind.
Des Weiteren gibt es einen umfangreichen Self-Service-Bereich, indem die Anwender sehr übersichtlich nicht nur Lernumgebungen finden, sondern auch die Arbeitszeiterfassung – und Projektzeiterfassung – vornehmen können, ihre Spesen abrechnen und beispielsweise auch Büromaterialien bestellen können.
Im Bereich Fertigung ist es beispielsweise möglich, kundenindividuelle Wünsche zu hinterlegen. Auf die hinterlegte Stückliste erfolgt automatisch eine Bestandsprüfung und im Rahmen der Ablaufsteuerung ist sichergestellt, dass nicht durchführbare Aufgaben auch nicht gestartet werden. Eine Qualitätssicherung in Form von individuell durchführbaren Prüfungen wird via Excel im System hinterlegt und steht dann auch beispielsweise bei Wartungsfällen zur Verfügung.

Verfügbarkeit
Aktuell ist die Version 2.0 in sechs Ländern verfügbar: Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, USA, Indien und China. Allerdings ist SAP noch in der Phase des sogenannten kontrollierten Roll-outs, in der Kunden in einem sehr sorgfältigen Selektionsprozess für das so genannte Charter Client Programm ausgewählt werden, das enge Zusammenarbeit und Feedbackschleifen zwischen Hersteller und Kunde erlaubt. Die in der ersten Version bemängelten Performance-Probleme hat SAP in Form von deutlich verringerten Antwortzeiten weitestgehend in den Griff bekommen. Bevor zum nächsten Release eine weitflächige Verfügbarkeit sichergestellt ist, wird SAP sicherlich kontinuierlich am Aufbau des Partnerkanals und den eigenen Betriebskosten arbeiten.

Bottom Line
SAP ist auf dem richtigen Weg mit der Software-as-a-Service-Lösung SAP Business ByDesign. Umfangreiche Funktionalitäten sind in einer einheitlichen Suite zusammengefasst und bilden den Unternehmensalltag einerseits und andererseits die Compliance-Anforderungen gut und umfassend ab. Für einen Grossteil der Unternehmen zwischen 50 und 500 Mitarbeitern aus den Bereichen Professional Services und Manufacturing stellt das Produkt mit seiner Funktionalität eine prüfenswerte Option dar. Die klaren Vorteile der Lösung liegen in der Integration der funktionalen Bereiche in eine einzige Lösung und der verständlichen Handhabung auf Basis des durchdachten Rollenkonzepts. Mit dem weiteren Ausbau der Funktionalitäten beispielsweise im Bereich Planung und den 35 vollständig integrierten Prozessszenarien hat SAP mit der Version 2.0 eine interessante Alternative für Unternehmen auf den Markt gebracht, die ihre IT-Landschaft zu angemessenen Preisen vereinheitlichen wollen und ihre Kernkompetenz nicht in der Pflege und Wartung von IT-Landschaften sehen, da diese bei einer on-demand Lösung vom Hersteller übernommen wird.

Montag, 16. November 2009

Paukenschlag in der ERP-Szene in Österreich

Mit der Übernahme von Standard IT durch Terna verändert sich die Partnerlandschaft von Microsoft im Dynamics Umfeld deutlich.
Nach der Elefantenhochzeit im letzten Herbst, wo aus 3 Microsoft Dynamics AX Partner die FWI entstanden ist, bekommt Österreich mit der Terna eine neuen Nummer 2 in der Partnerlandschaft von Dynamics AX. Das heisst auch, dass sich andere Dynamics AX Partner neuen Herausforderungen stellen müssen, denn mit mehr Know How und Ressourcen können die größeren Anbieter sicher besser punkten, zumal sie auch mit Branchenlösungen auch aufwarten können. Die Konsolidierungswelle hat nach den Anbietern von ERP-Lösungen auch die Dienstleister erfasst und sorgt für grössere Anbieter.
Für die Bestandskunden bedeutet die Übernahme sicher noch mehr Wissen, welches ihnen durch die die Berater zur Verfügung steht sowie eine garantierte Kontinuität in der laufenden Betreuung. Die Investitionssicherheit wird dadurch sicher untermauert und verstärkt.
Auch bei der Neuaquise von Kunden kann sich die Terna anders positionieren. Auf der einen Seite durch die verstärkte regionale Betreuung durch den Vertrieb, auf der anderen Seite kann man mit weiteren Referenzen und Branchen-Know-How punkten.
Dennoch fehlen leistungsfähige Partner, die weltweit einen gleichen Qualitätsstandard liefern können. Hier sind die Dienstleistern bis dato den ERP-Anbietern einerseits aber andererseits auch der Anwenderseite, die zunehmend nach globalen Einführungspartnern suchen.
Gespannt kann man sein, ob sich im Umfeld von Microsoft Dynamics NAV ähnliches passieren wird, sodass die Navax als größter Microsoft Dynamics NAV-Partner sich auch bald größeren Mitbewerbern in den eigene Reihen im heimischen ERP-Markt gegenübersteht.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Eindrücke von Microsoft's EMEA Convergence

Die gute Nachricht zuerst: Der CRM-Markt wächst und die Anwender haben gerade in der Krise augenscheinlich die Bedeutung von Kundenbindung erkannt. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies für Microsoft ein Plus von 40% in FY 2009 (Ende 30.6.09) im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt musste Microsoft im Bereich Business Solutions (MBS) ein Minus von 7% verdauen. Auch das erste Quartal FY2010 brachte mit -6% nur wenig Besserung.
Aktuell scheinen eher Grossunternehmen und der gehobene Mittelstand zu investieren als KMU.

Zur Veranstaltung in London sind mehr als 650 Teilnehmer gekommen, auch die anderen Veranstaltungen in den kommenden Tagen (Wien, Frankfurt, Rotterdam) sind ausgebucht. Die Stimmung unter den Anwendern scheint trotz Krise gut zu sein, Kirill Tatarinov, weltweit verantwortlich für MBS, sieht zuversichtlich in die Zukunft, musste aber einräumen, dass die Business Pläne im letzten Jahr deutlich durcheinander geraten sind.

Strategisch fokussiert sich Microsoft im ERP Bereich auf KMU und auf die Rolle des 2-Tier-Anbieters. Soll doch im Headquarter SAP laufen, die Niederlassungen werden mit Dynamics AX angebunden. Ein Beispiel für diesen Ansatz sind Gea, Webasto und Würth.
Die Vertikalisierung des Angebots wird weiter fortschreiten, im Public Sector ist wohl mit einer Akquisition zu rechnen, um die Funktionalitäten zu erweitern, wie es bspw im Bereich Retail mit dem IP-Kauf von LS-Retail geschehen ist.

SaaS wird es auch in absehbarer Zeit für ERP als von Microsoft betriebenes Modell nicht geben. Partner sind aber aktiv in diesem Bereich und sollen dies auch weiterhin sein. Aus Marketingsicht wäre ein eher offensiver Umgang mit der Wahl zwischen on-Demand und onPremise besser als der Hinweis, so richtig etwas im Angebot hat Microsoft nicht.

Unverständlich ist weiterhin, warum CRM online ausserhalb der USA so lange braucht. Seit fast zwei Jahren in den USA verfügbar, ist der Sprung über den Teich immer noch nicht geschafft. Aber mit Release 5, angekündigt für das zweite Halbjahr 2010, soll es auch eine entsprechende On-Demand-Version ausserhalb der USA geben. Details dazu im Frühsommer. Convergence im April würde sich für die Ankündigung anbieten.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Achtung Chef-Funktion

Mit dem steigenden Funktionsumfang entfremden sich ERP-Systeme immer mehr von der Management-Ebene. Die Systeme sind einfach zu umfangreich, zu detailliert und zu kompliziert, als dass sich der gestresste Manager und Geschäftsführer über längere Zeit in Evaluations-Workshops aufhalten möchte.
Die Anbieter haben auch das gemerkt und in den letzten Jahren eigene Funktionalitäten für die Top-Manager geschaffen. Unter dem Namen MIS (Management Information System), Business Intelligence oder so ähnlich wird gezeigt, wie der sonst eher zur Informatik distanzierte „Chef“ nun ganz einfach alles kontrollieren kann und obendrein noch viele bunte Bilder erhält.
Doch Vorsicht: gerade solche „Chef-Funktionen“ bringen eine gut organisierte und auf Gründlichkeit bedachte Evaluation schnell ins schwanken. Der Anbieter muss nur darauf achten, dass er – solange das Top-Management im Raum ist – nicht etwa komplizierte Abläufe im Rahmen der Materialbedarfsplanung darstellt, wie es vielleicht die Agenda vorschreibt, sondern flugs ein paar tolle Management-Cockpits an die Wand wirft. Damit kann man schnell einen „Chef“ an die Angel nehmen und darauf hoffen, dass die Stimmungsmache und die Katinengerüchte in die richtige Richtung laufen.
Dazu kommt wieder die geliebte Unsitte, sich direkt bei höheren Kader oder Verwaltungsrat zu melden und etwas von Investitionsschutz zu orakeln. Leider leben wir immer mehr mit einer binären Managergeneration, die gerne schnell und auf Basis von wenigen Fakten entscheidet.
Autor: Dr. Eric Scherer, i2s GmbH, Zürich

Mittwoch, 23. September 2009

Der Mythos von homogenenen ERP-Systemlandschaften

Noch immer beherrscht der „All-in-One“-Gedanke in vielen Bereichen das Denken über ERP. Beinahe krampfhaft wird der homogenen Systemlandschaft hinterhergehechelt. Gerne gibt man sich dem Glauben hin, dass der Bezug aller Softwarekomponenten von einem Anbieter quasi mit einer homogenen Systemlandschaft gleichzusetzen ist.
Dabei sind homogene Systemlandschaften eine Fiktion, die im Kontext der Veränderungsdynamik wenig Sinn ergibt. Systemlandschaften unterliegen genauso wie physische Systeme gewissen Regeln der Statik. Unter dem Gesichtspunkt der Veränderbarkeit wird deutlich, dass es durchaus sinnvoll sein kann, verschiedene Funktionen auf verschiedene Systemkomponenten zu projizieren und damit auch Soll-Bruchstellen zu definieren. Diese Soll-Bruchstellen erlauben letztlich eine Veränderung des Systems in Teilen, ohne immer das gesamte System in Gänze ändern zu müssen.
Autor: Dr. Eric Scherer, i2s GmbH, Zürich

Mittwoch, 16. September 2009

ERP-Nutzen lässt sich berechnen

Der Nutzen von ERP-Systemen lässt sich in drei Nutzenkategorien erfassen: (1) Optimierung des IST-Zustandes, (2) Risikominimierung und (3) Erschliessung neuer Tätigkeitsfelder. Der Nutzen einer ERP-Investition ergibt sich streng genommen rein mathematisch als der Wert der positiven Veränderung vom IST- zum SOLL-Zustand. Damit hängt der Nutzen originär von der Ausgangslage ab. Ist diese sehr gut, ist es schwer einen grossen Nutzen zu erzielen. Entsprechend erscheinen sämtliche quantifizierten Aussagen zum Nutzen von ERP-Systemen seitens eines Anbieters so lange als unglaubwürdig, solange er den aktuellen IST-Zustand nicht kennt.
Strenggenommen dürften Anbieter daher nur von „Nutzenpotentialen“ reden. Darüber hinaus ist es möglich, dass durch den Einsatz eines neuen ERP-Systems eine an sich gute Ausgangslage langfristig stabilisiert und gesichert wird. Der Nutzen ergibt sich in einem solchen Fall durch die Vermeidung eines Risikos und kann daher nur über die statistische Wahrscheinlichkeit des möglichen Eintretens eines Risikos und die mögliche Schadensumme ermittelt werden.
Neben den eher auf den status quo ausgerichteten Betrachtungen bietet eine ERP-Investition auch die Möglichkeit, neue Tätigkeits- und Geschäftsfelder zu erschliessen. In diesem Fall stellt ein ERP-System eine marktrelevante Grösse dar. Leider wird genau dieser Aspekt von ERP-Systemen noch immer zu wenig oder – wie die vielen E-Business-Ruinen zeigen – dilettantisch angegangen. Mit Hilfe von ERP-Systemen lassen sich völlig neue Geschäftsprozesse realisieren – einzig die Marktregeln kann IT nicht aushebeln.
Autor: Dr. Eric Scherer, i2s GmbH, Zürich

Sonntag, 13. September 2009

Kernkompetenz Stammdatenpflege

ERP-Systeme sind zu einem Gebrauchsgegenstand in Unternehmen geworden. Wie wichtig ein ERP-System ist, merkt man in der Regel dann, wenn das System einmal nicht läuft. In der Vergangenheit waren hier vor allem Programmfehler oder auch Probleme mit der Hardware Schuld. Solche Probleme gehören heute in aller Regel der Vergangenheit an: ERP-Systeme sind technisch stabil und robust. Dennoch kommt es laufend vor, dass das System „nicht will“.
Der alleinige Hauptgrund für ein „bockiges Systemverhalten“ sind fehlende oder schlecht gepflegte Stammdaten. Dabei kann man noch von Glück reden, wenn das System sich bockig verhält und eine nervende Fehlermeldung von sich gibt.
In aller Regel arbeiten Systeme auch mit schlecht gepflegten Daten relativ gut. Die operativen Prozesse können mit ein paar Tricks am Leben erhalten werden, im Controlling sammeln sich in vielen Fällen ein wahrer „Datenschrott“ zusammen, auf dem dann unternehmenswichtige Entscheide gefällt werden.
Für ein Anwenderunternehmen ist es notwendig, im Bereich Stammdatenpflege in Zukunft Kompetenz aufzubauen, Methoden zu entwickeln und die geeigneten Werkzeuge einzusetzen. Das ERP-System an sich zwingt zwar zur Pflege einzelner Datenfelder, es gibt den Pflegeprozess aber nicht vor.
Hier liegt bereits die erste Krux: Stammdatenpflegeprozesse werden in den meisten Prozessdarstellungen von vornherein vergessen oder unterschlagen. Darüber hinaus ist es notwendig, sich mit der gesamten Organisation der Stammdatenpflege intensiv auseinanderzusetzen.
Um es kurz zu machen: Der Bereich Stammdatenpflege ist komplex und für einfach Pauschallösungen, etwa nach dem Motto „zentral versus dezentral“ ungeeignet. Der Startpunkt ist klar: Wenn die Frage nach der Stammdatenqualität nicht als Führungsaufgabe eines jeden Managers verstanden wird, wird sich eine dauerhafte Excellence nicht einstellen. Der Führung folgt die Organisation und hier stehen v.a. Rollen und Verantwortlichkeiten im Mittelpunkt. Erst dann stellt sich die Frage nach der EDV-technischen Unterstützung. Hier gewinnen Workflow-Funktionen, integrierte Plausibilitätschecks, Hilfsmittel zur Massendatenmutation und eine statistische Qualitätskontrolle an Bedeutung.
Autor: Dr. Eric Scherer, i2s GmbH, Zürich

Mittwoch, 9. September 2009

Gespräch mit Rainer Zinow zu SAP Business byDesign

Im Vorlauf zu unserer Konferenz ideas + solutions am 8.10.2009 in Luzern habe ich mich mit Rainer Zinow, Senior Vice President bei SAP, zum Thema SAP Business byDesign unterhalten:

Frage: Die Version 2.0 von SAP Business byDesign ist Anfang Juli live geschaltet worden. Was beinhaltet das aktuelle Release?
Zinow: Wir haben jetzt insgesamt 35 End-to-End-Szenarien integriert, die unserer Meinung nach die Prozesse in einem mittelständischen Unternehmen gut widerspiegeln. Wir bieten eine Kundenbeziehungsmanagement, Einkaufswesen, Projektmanagement, Rechnungswesen, Personalwirtschaft und alle Prozesse um die Supply Chain (Lagerwirtschaft, Produktionsplanung, …). Aus unserer Sicht haben wir im betriebswirtschaftlichen Teil unsere Hausaufgaben gemacht.

Frage: Welche Veränderungen stehen denn für die nächsten Version auf der Agenda?
Zinow: Wir haben intern noch die Aufgabe, unsere Infrastruktur- und Betriebskosten zu senken. Da spielen uns die Entwicklungen bezüglich der neuen Memory-Architektur von Intel sicherlich in die Hände. Beim Betrieb ist es unser Ziel, den Anteil manueller Schritte sehr gering zu halten und diese eigentlich zu vermeiden. Denn nur automatisierte Abläufe bringen die notwendigen Kostenfortschritte, um Business byDesign für die SAP profitabel betreiben zu können.

Frage: Welche Rolle spielen Partner bei Business byDesign?
Zinow: Partner haben bei uns unterschiedliche Rollen, die sie ausfüllen können. Es ist das Ziel, in der Zukunft den Vertrieb weitgehend über Partner laufen zu lassen. Aktuell sind wir in der Markterschliessungsphase, wollen uns aber zunehmend aus dem direkten Vertrieb zurückziehen. Des weiteren sollen Partner auf Basis von Business byDesign eigene Branchenlösungen entwickeln und ihre Kompetenz in diesem Bereich einbringen: SAP liefert das Ökosystem, die Partner haben die Möglichkeit, auf ein Standardprodukt aufzusetzen und ihr Branchenwissen in eine moderne Plattform einzubringen.

Frage: Momentan hat nur ein erlauchter Kreis Zugang zu Business byDesign, sowohl auf Interessentenseite als auch auf Partnerseite. Wann ist mit einer Änderung zu rechnen?
Zinow: Aktuell sind wir in der kontrollierten Offensive und rüsten uns für die nächste Version, die im Sommer 2010 kommen wird. Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Monaten auf unserer Kostenseite Fortschritte machen und das Produkt in Richtung Massenmarkttauglichkeit trimmen können. Wir wollen zur nächsten Version allen interessierten Partnern eine Entwicklungsumgebung zur Verfügung stellen, auf der sie ihre Branchenlösungen entwickeln können. Dann sollte sich der Kreis der Nutzer deutlich erhöhen.

Mehr dazu am 8.10. in Luzern, denn dann ist Rainer Zinow einer der Diskutanten beim Blick in die Glaskugel: ERP im Jahr 2019.

Dienstag, 8. September 2009

ERP wird im Jahre 2019 zwitschern - meint Friedbert Schuh von Lawson

Im Rahmen unserer Tagung ideas + solutions führe ich eine Diskussion mit Vertretern führender ERP-Anbieter über ERP im Jahr 2019. Dabei sind Rainer Zinow von SAP, Robert Helgerth von Microsoft, Pierre-Alain Schnegg von Sage und Friedbert Schuh von Lawson.

Friedbert Schuh kann sich folgendes in 10 Jahren vorstellen:

Im Jahre 2019 wird kaum noch jemand von ERP reden, der Begriff wird abgelöst durch ein Akronym wie z.B. GRPO, was für Global Ressource Planning and Optimization steht. Es geht hier um das Planen und Optimieren globaler Netzwerke in denen die heutigen ERP Systeme eine Insellösung darstellen. GRPO adressiert Themen wie globale Zusammenarbeit verschiedener Unternehmen in unterschiedlichen Organisationsformen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Angefangen beim Erfasssen und Eruieren von Market Trends, der Entwicklung von diesbezüglichen Strategien und Zusammenarbeitsmodellen, über die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen bis hin zu Produktions- und Vermarktungsstrategien die globale Märkte adressieren. Die Welt wird dabei mehr und mehr zu einem Dorf und heutige ERP Systeme würden in einem solchen Gebilde nur einzelne Strassenzüge abbilden. So wie es heute in einer atemberaubenden Geschwindigkeit emailed, blogged und twittert wird sich ERP auch zu einem Netzwerk verschiedener Lösungen entwickeln, weg von den monolitischen Lösungen einzelner Anbieter, hin zum offenen Kommunizieren von grösseren und kleineren Teilen eines GRPO – die dann miteinander zwitschern...

Ich bin gespannt, was uns in Zukunft erwartet. Wer mitdiskutieren möchte, ist herzlich zur Veranstaltung eingeladen. Einfach anmelden unter www.ideas-solutions.ch

Montag, 7. September 2009

Anforderungen an den ERP Projektleiter

Der Funktion des ERP Projektleiters seitens des Anbieters kommt vor allem im Mittelstand eine ganz besondere Bedeutung zu. Gerade hier ist Projekterfahrung das „A und O“. Die Beschränkung der Projektleitungsaufgabe auf zeitliche Überwachung, mitlaufender Kostenüberwachung und Ressourceneinsatzplanung ist in mittelständischen Projekten nicht zielführend und ausreichend.

Vielmehr muss der Projektleiter das Projekt auch fachlich führen und überwachen können. Dies setzt neben sehr guter Kenntnis des jeweiligen ERP Systems ein umfangreiches Verständnis für die Anforderungen des Kunden sowie Branchenkenntnisse voraus.

Bei kleineren Projekten soll (und muss) der Projektleiter durchaus auch die Teilprojektleitung eines Fachbereichs übernehmen.

Die Vita guter und erfahrener Projektleiter sollte also unbedingt einige Jahre Projekterfahrung als Berater in Fachthemen (Warenwirtschaft, Logistik, Fertigung, Finanzbuchhaltung usw.) aufweisen. Doch gerade diese Mitarbeiter sind rar und in aller Regel immer sehr gut ausgelastet und somit schwer zu bekommen. Daher wird oft versucht die Projektleitungstätigkeit auf eher lehrbuchartige Inhalte zu reduzieren bzw. auf den Kunden abzuwälzen.

Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass bei der Projektgestaltung und Teamzusammensetzung der Background des Projektleiters genauestens hinterfragt und ggf. auch interveniert wird.Letztendlich gibt es kein allgemeingültiges Anforderungsprofil für ERP Projektleiter, vielmehr ist dieses Projektindividuell zu definieren. Schließlich beeinflusst die Qualität der Projektleitung maßgeblich die Qualität der ERP Einführung und somit den Nutzen über die Einsatzdauer der ERP Lösung.

Autor: Marcus Dresel, Berater i2s, Zürich

Samstag, 29. August 2009

Was ist los bei Update?

Nicht gut schauen die Zahlen aus, die der österreichische CRM-Anbieter Update für das zweite Quartal vorgelegt hat. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sank der Umsatz um fast 18% auf nur noch 7,7 Millionen Euro. Noch schlimmer hat es das operative Ergebnis erwischt. Statt 1,3 Millionen Plus steht in diesem Jahr ein ein Minus von 612.000 auf der Schlussrechnung.
Während die Wartungserlöse nur um 5% sanken, ist der Einbruch im Lizenz- und Wartungsgeschäft dramatisch: Ein Minus von mehr als 25% im Vergleich zum Vorjahr.
Die Begründung klingt bekannt: die anhaltend schwierigen Marktbedingungen müssen herhalten. Die Hoffnungen auf eine Wende in diesem Jahr hat das Management auch schon aufgegeben: Für das Geschäftsjahr 2009 geht Update "nicht mehr von einem positiven Jahresergebnis aus". Kostensenkungen und die Hoffnung auf eine loyale Kundenbasis sollen das schlimmste verhindern.
Ob es dann der richtige Weg ist, beispielsweise die Teilnahme an der deutschsprachigen Leitmesse CRM Expo komplett abzusagen, scheint erst mal zweifelhaft. Nach jahrelanger Präsenz als Platinsponsor gar nicht mehr zu kommen, setzt gewisse Signale in den Markt. Entweder ist das Messekonzept überholt, was aktuell mehr als 150 Teilnehmer anders sehen von Microsoft über SAP und Oracle aber auch kleineren Anbietern wie Wice. Oder Update kann sich eine Teilnahme aufgrund eines Sparkonzepts nicht mehr leisten.

Denner und i2s gewinnen ASCO Award 2009

Die Denner AG, der führende Lebensmittel-Discounter der Schweiz, und die Zürcher i2s consulting wurden für das Projekt „Neue Warenwirtschaft“ mit dem ASCO-Award 2009 «Best Process Transformation» ausgezeichnet. Das Projekt konnte sich unter 21 eingereichten Beiträgen durchsetzen.
Zwischen 2006 und 2009 optimierte die Denner AG die operativen Geschäftsprozesse. Parallel dazu wurde durch die schrittweise Einführung einer neuen IT-Systemlandschaft in den Bereichen Warenwirtschaft, Filialprozesse und POS die nötige Supportstruktur geschaffen. Damit konnte eine über lange Jahre gewachsene aber nicht mehr weiterentwickelbare Altsystemlandschaft aus Individual- und Standardkomponenten abgelöst werden. Laut der Jury des ASCO-Award konnten durch die Einführung der schlanken und effizienten Prozesse die nachhaltige Entwicklung von Denner angesichts des wachsenden Konkurrenzumfeldes gesichert werden.
Bruno Sacher, Leiter Finanzen, Denner AG, und für das Vorhaben auf Geschäftsleitungsebene verantwortlich, kommentiert das Projekt wie folgt: "Das Projekt hat die Denner Prozess- und Systemwelt grundlegend verändert. Nun haben wir die Basis, um uns in den nächsten Jahren wieder um strategische und taktische Themen zu kümmern, ohne dass uns die IT Kopfschmerzen bereitet."
Mit der Unterstützung der i2s-consulting als externem Experten und „trusted advisor“ konnte das Projekt „in time, in scope und in bugdet“ realisiert werden. Dabei konnten auch kurzfristige Änderungen in der Geschäftsstrategie, etwa die Integration der Discount-Kette PickPay, vom Projekt problemlos und ohne Mehrkosten gemeistert werden. „Auch in unserem Projekt gab es kritische Situationen, die mutige Entscheidungen auf Grundlage fundierter Risikoabschätzung erforderten. Methodensicherheit und das erfahrungsgeleitete „Bauchgefühl“ der i2s-Berater ergaben hier den richtigen Mix zum Vorwärtskommen. Die i2s brachte auch unangenehme Themen stets fair und sachlich zur Sprache,“ erläutert Sacher.
Auf der Kostenseite konnte die ursprünglich geplanten Budgets in Zusammenarbeit mit der i2s deutlich gekürzt werden. „Eigentlich war das Projekt ein Sparprogramm“ meint Dr. Eric Scherer, Geschäftsführer der i2s und für den Beratereinsatz bei Denner Seitens i2s verantwortlich. „Leider hat der deutschsprachige Detailhandel in den letzten Jahren viel Geld in standardisierte IT-Systeme versenkt, ohne sich seiner eigenen Stärken und Bedürfnisse klar zu werden. Denner hat sich hier klar abgesetzt und eigene Wege verfolgt“, führt Scherer weiter aus. Denner hat mit Hilfe der i2s einige Grundsatzentscheidungen gefällt, die vom Trend eher abweichen. So fiel die Wahl beim Kernstück „Warenwirtschaftssystem“ nicht auf den vermeintlichen Marktführer sondern auf ein System, dass auch nach harten Tests wirklich überzeugte. Auf einen externen Generalunternehmer und damit ein grosses Team von externen IT-Consultants und Programmierern wurde verzichtet und ein Grossteil der Arbeiten in Eigenleistung durchgeführt.
Die Juroren des ASCO-Awards lobten nicht umsonst den Umstand, dass die i2s das Projekt zu jedem Zeitpunkt frei von Interessenkonflikten begleiten konnte, da die i2s keine IT-technische Projektumsetzung anbietet. „Unser eher kleines Budget macht uns frei von wirtschaftlichen Interessen und ist letztlich die Basis für ein konsequent kundenorientiertes Beraten und Handeln“, führt Scherer hierzu aus. Hinzu kommt sicher die hohe Branchenkompetenz, die sich die i2s in den letzten Jahren gerade in der Retail-Branche erworben hat und zu einem attraktiven Kundenstamm geführt hat.

Hintergrundinformationen zur i2s GmbH, Zürich
Die i2s ist eines der führenden, anbieterunabhängigen Beratungs- und Research-Unternehmen mit Schwerpunkt ERP und Business Software. Im Bereich „i2s consulting“ unterstützt die i2s ihre Kunden im gesamten deutschsprachigen Raum und Mitteleuropa bei der Optimierung von Prozessen, der Auswahl von ERP-Systmen und ähnlichen Business Applikationen sowie beim Fällen von Investitionsentscheiden. Über die Jahre hinweg hat sich die i2s insbesondere im Retail-Segment einen Namen geschaffen und verfügt über hervorragendes Prozesswissen. Zu ihren Kunden zählen führende Retailer sowohl aus dem Bereich Food wie Fashion, u.a. Denner, Dorotheum, Freitag, Loeb, Magazine zum Globus, Manor, Migros, Modissa und Work-in-progress/Carhartt.
www.i2s-consulting.com

Hintergrundinformationen zur Denner AG, Zürich
Denner ist der führende Schweizer Lebensmitteldiscounter mit über 430 Filialen in der ganzen Schweiz und beschäftigt ca. 3'500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hinzu kommen mehr als 300 Denner Satelliten - selbstständige Detailhändler in ländlichen Gebieten -, welche neben dem Denner Sortiment eine erweiterte Produktepalette anbieten. Das Denner Sortiment umfasst eine kompetente Auswahl von Artikeln des täglichen Bedarfs zu Discountpreisen. 75 % davon sind Markenartikel, der Rest Eigenmarken unter der Dachmarke Denner. Wöchentlich Spezialangebote runden das Sortiment ab.
www.denner.ch

Hintergrundinformationen zum asco award
Die ASCO (Swiss Association of Management Consultants) ist die Vereinigung der Managementberater in der Schweiz. Eine unabhängige Jury mit wichtigen Persönlichkeiten des Schweizer Wirtschaftslebens vergibt jährlich den ASCO-Award "Best Business Transformation" für die besten und nachhaltigsten Unternehmenstransformationen in der Schweiz. Vergeben werden zwei Awards "Best Process Transformation" und "Best Strategy Transformation" sowie Zertifikate "Excellent Business Transformation". Die Auszeichnungen sollen erfolgreiche Beziehungen zwischen Kunden und Beratern hervorheben, das Bewusstsein für exzellentes Consulting schärfen sowie auf ausserordentliche Erfolge qualitativer und quantitativer Art hinweisen. Der Kunde wird gemeinsam mit seinem Beratungsunternehmen für das realisierte Projekt geehrt. An der Preisverleihung am 25.08.2009 wurden Denner und i2s mit dem ASCO-Award "Best Business Process Transformation" ausgezeichnet.www.asco-award.ch

Freitag, 21. August 2009

Salesforce.com: Wachstum trotz Krise

Auf den ersten Blick schauen die Zahlen, die Salesforce.com am 20. August veröffentlicht hat, mitten in der Krise super aus: 32% mehr Kunden als im Vorjahresquartal, 20% mehr Umsatz als im Vorjahresquartal, 50% mehr operative Marge als im Vorjahresquartal.
Ungeachtet der Erfolge, lohnen sich ein kritischer Blick auf die Ergebnisse und ein paar Vergleiche.
Setzt man das Kundenwachstum ins Verhältnis mit dem Umsatzwachstum, scheint es eine deutliche Preiserosion zu geben. Denn die Kundenanzahl liegt 12 Prozentpunkte über dem Umsatzwachstum. Es scheint Salesforce.com nicht gelungen zu sein, die Kunden von den hochpreisigen Paketen umfassend zu überzeugen. Zusätzlich scheint sich der Markteintritt von Microsoft in den USA, aber auch die Aktivitäten Sage oder lokalen Anbietern wie CAS oder Wice in den Preisen niederzuschlagen.
Ein Wort noch zur Marge: Ein Plus von 50%, gerade bei einer unterdurchschnittlichen Umsatzentwicklung, ist sehr ordentlich. Trotzdem liegt die Marge nur bei 9,3% - einem für die Softwareindustrie eher unterdurchschnittlichem Wert. Die vielgescholtene SAP kommt in ihrem letzten Quartalsergebnis immerhin auf eine operative Marge von 25,1%.
Dennoch: In der momentanen Wirtschaftsstimmung ein ordentliches Ergebnis. Salesforce.com will das Wachstum auch aufrecht erhalten und erhöht die Prognose für das laufende Jahr.

Mittwoch, 19. August 2009

ideas + solutions 09: ERP-Treffpunkt im Alpenraum

i2s veranstaltet am 08. Oktober 2009 in Luzern die Tagung für ERP und Prozessoptimierung

Das Zürcher Beratungs- und Analystenhaus «intelligent systems solutions (i2s)» veranstaltet mit der «ideas + solutions 09» die Tagung zu ERP und Prozessoptimierung. In dieser Tagung bündelt sich das langjährige Wissen aus Beratung und Marktforschung in Form von Praxisvorträgen, Diskussionsrunden und Impulsvorträgen rund um das Thema Geschäftsprozesse, ERP und IT.„Die meisten Veranstaltungen rund um das Thema ERP und Prozessoptimierung sind heute reine Verkaufsveranstaltungen und bieten wenig Stoff zum Nachdenken“, so Dr. Eric Scherer, Geschäftsführer der i2s. „Teilnehmer aus der Praxis kommen nur, wenn sie gerade ein neues ERP-System evaluieren“. Die «ideas + solutions» möchte hier einen Kontrapunkt setzen und ein wenig als „Think Tank“ rund um das Thema ERP und Prozessoptimierung dienen. Ganz bewusst wird daher auf jegliches Sponsoring verzichtet.Motto der diesjährigen Tagung ist das Thema „Nachhaltigkeit – oder die Kunst in einer schnellebigen Welt langfristig zu denken.“ Das Programm bietet Vorträge und Diskussionen mit Vertretern aus der Praxis und namhaften i2s-Kunden sowie eine Zukunftswerkstatt zum Thema „ERP im Jahr 2019“ mit Vordenkern und Strategen von führenden ERP-Anbietern. Die Teilnehmer haben umfangreiche Möglichkeiten, von den Erfahrungen der Referenten zu profitieren und sich ein umfassendes Bild über die Einsatzmöglichkeiten von IT- und ERP-Systemen und deren Rolle bei der Prozessoptimierung zu machen. Wichtig ist dabei nicht nur die Gegenwart sondern ein Blick in die Zukunft.Abgerundet wird das Programm durch eine Podiumsdiskussion zum Thema „Informatik und Business: Wie passt das zusammen?“. Mit CIOs und Vertretern des Linienmanagements.Die Veranstaltung findet am 08. Oktober 2009 im KKL-Luzern statt und startet mit der Registrierung um 8:30 Uhr und endet um 17 Uhr mit einem Apéro. Die Teilnahmegebühr für Anwenderunternehmen beträgt 750 CHF bzw. 500 EUR, Teilnehmer aus IT-Anbieterunternehmen sowie Mitarbeitende von Beratungsunternehmen zahlen 1‘500 CHF bzw. 1‘000 EUR. Die Preise verstehen sich zzgl. der gesetztlichen Mehrwertsteuer.
Anmelden können sich Teilnehmer bei Claudia Casanova, entweder telefonisch unter +41 44 360 51 30 oder per E-Mail casanova@i2s-consulting.com

Samstag, 1. August 2009

SAP: Eine neue Runde mit Business by Design

SAP geht in die zweite Runde mit dem On-Demand-ERP-Produkt Business by Design und liefert Funktionalitäten nach, die eigentlich schon zu Beginn wünschenswert gewesen wären. Die angepeilte Zielgruppe mit wenigstens 25 Anwendern und bis zu 500 Mitarbeitern hat heute in der Regel schon unterschiedliche Software im Einsatz, um das Alltagsgeschäft abzubilden. Den Vorteil einer integrierten Lösung nutzen allerdings nur wenige bis dato, wie die Ergebnisse der i2s ERP-Zufriedenheitsstudie 2008/09 gezeigt haben.
Doch SAP muss nicht nur eine Zielgruppe überzeugen, die traditionell IT-Innovationen eher konservativ gegenüber eingestellt ist, dass eine On-Demand-Lösung für sie das Richtige ist. Hinzu kommen interne Schwierigkeiten der SAP, die einem finanziell attraktiven Modell aktuell noch entgegenstehen. So muss SAP weiterhin für jeden Kunden einen eigenen Rechner aufsetzen und ist nicht in der Lage, mehrere Unternehmen von einem Rechner aus zu bedienen. Dies erhöht zwar einerseits die Sicherheit und beruhigt damit die Kundschaft. Aber andererseits erhöhen sich damit auch die internen Betriebskosten bezüglich Hardware und Maintenance SAP’s gewaltig.
Noch in der Entscheidung unsichere Interessenten kann SAP vielleicht leichter überzeugen, wenn es die Möglichkeit gäbe, Business by Design auf einem im eigenen Haus installierten Rechner zu betreiben. Anbieter wie WICE im CRM-Bereich bieten ein solches hybrides Modell an und ermöglichen Kunden die Wahlfreiheit, wo der Rechner steht.

Sonntag, 19. Juli 2009

ERP as a Service: Hat die Zukunft schon begonnen?

Die Verfügbarkeit von Software-as-a-Servicer (SaaS)-ERP-Angeboten sowohl bei den Einzelangeboten wie HR oder CRM als auch bei integrierten Systemen, die sich insbesondere an das KMU-Umfeld richten – nimmt zu. Doch fehlen aktuell noch funktional überzeugende SaaS ERP Suites, die auch anspruchsvolleren Anwendern genügen. SaaS ERP fängt aber zunehmend an, eine wichtigere Rolle als Delivery-Modell für Back- und Front-Offcie-Anwendungen insbesondere im KMU-Umfeld zu spielen. Aktuell gehen sowohl Sage als auch Lexware mit speziellen und sehr günstigen kaufmännischen Anwendungen für Kleinstunternehmen zur Miete an den Start. Die Anbieter Coda, NetSuite und Plexus Systems sowie die SAP mit Business by Design sind schon aktiv und zielen auf den Mittelstand mit ihren Angeboten.Einer der Treiber für SaaS ERP gerade in Zeiten der eingeschränkten Finanzierungsmöglichkeiten ist der Bedarf, eine integrierte ERP Suite zu nutzen, die sich relativ kostengünstig aufsetzen und betreiben lässt. Dies ist insbesondere für KMU interessant, die oftmals mit eher geringen IT-Budgets auskommen müssen, gleichzeitig aber Ansprüche an die Funktionalität haben, die Grossunternehmen nur sehr wenig nachstehen.
Aber auch für Unternehmen, die üblicherweise mehrere Millionen Euro für die Einführung eines on-premise ERP-Systems ausgegeben haben, kann SaaS ERP in den nächsten Jahren interessant werden. Bei einer durchschnittlichen Laufzeit von 10 bis 15 Jahren beginnen bei vielen Unternehmen, die im Rahmen der Vorbereitung auf das Jahr 2000 ihre ERP-Landschaft modernisiert haben, die Vorüberlegungen und Planungen für ein neues grosses ERP-Projekt. Die für den Herbst angekündigte Version 2 von SAP Business by Design wird zwar funktional noch nicht an die SAP ERP Suite heranreichen. Eine erste längere Auseinandersetzung mit den Funktionalitäten verspricht aber eine deutlich gestiegene Alltagstauglichkeit als die Versionen, die seit Herbst 2007 angeboten werden. Enthielt die erste Version schon die Module Buchhaltung, Personalwesen (HR), CRM und Projektmanagement mit einer Branchenausrichtung auf Manufacturing und Service, sollen ausgebaute Prozessketten und funktionale Erweiterungen Anwendern ein breiteres Einsatzfeld ermöglichen.
SaaS-ERP-Anbieter setzen sehr stark auf Veränderungen in den Ansprüchen der zukünftigen Kunden. An die Stelle des sehr teuren und aufwendigen Customizing soll vielmehr ein einfaches Konfigurieren treten. Aus der Erfahrung fürchtet sich nahezu jedes Unternehmen vor einer ERP-Migration: Zeitaufwendig, teuer, hochkomplex und eigentlich nie fertig. Je angepasster das System in den letzten Jahren geworden ist, desto komplizierter ist die Erhaltung der Update-Fähigkeit. Dabei wünschen sich Anwenderunternehmen eigentlich nichts lieber als einfach zu bedienende Systeme.
Allerdings ist in den letzten Jahren der Funktionsumfang und auch die Branchenkompetenz der ERP-Anbieter soweit gestiegen, dass Out-of-the Box-Lösungen mehr im Standard abdecken, was vor ein paar Jahren noch mühsam und damit teuer individual angepasst werden musste. Wenn sich Anwender jetzt noch eingestehen, dass es nur sehr wenige Bereiche gibt, in denen sie nicht auf Standards zugreifen müssen, um sich vom Wettbewerb zu unterscheiden, gewinnen konfigurierbare Lösungen an Charme.
Hinzu kommt, dass bei SaaS-Anwendungen Wartung und Pflege der Software vom Anbieter übernommen wird und es keine Releasewechsel-Projekte mehr gibt. Dies führt zu der Möglichkeit, IT-Mitarbeiter auf strategisch bedeutendere Projekte zu konzentrieren als auf Releasewechsel.
Doch neben den Treibern gibt es einige Hemmfaktoren, die die Verbreitung von SaaS ERP bremsen können. So spielt das Thema Datensicherheit und Datenschutz bei Anwendern eine grosse Rolle. Hier müssen die Anbieter sicherstellen, dass sie diese Anforderungen ernst nehmen und beispielsweise über Testangebote Anwendern die Möglichkeit bieten, diese Vorbehalte abzubauen.
Hinzu kommt das Problem Komplexität. ERP-Systeme an sich in ihrer existierenden Form weisen heute bei mittelständischen und bei grossen Unternehmen eine sehr hohe Komplexität auf. Diese ist einerseits bedingt durch unterschiedliche Release-Stände im Unternehmen, unterschiedliche Anbieter der Software, aber andererseits auch durch den Funktionsumfang der ERP-Suite und insbesondere deren Wachstum in den letzten Jahren. Sind in der ersten ERP-Zufriedenheitsstudie 2003 beispielsweise 13 ERP-Module abgefragt worden, ist diese Zahl auf 32 im Jahr 2008 gestiegen.
Ein nicht zu unterschätzendes Problem ist die Fehlersuche in der Cloud. ERP-Systeme sind eigentlich nur das technologische Mittel zur Abbildung und möglichst effizienten Durchführung von Geschäftsprozessen. Wenn es im Zusammenspiel zwischen einem Cloud-System und dem on-Premise-System zu Schwierigkeiten bei der Prozessabbildung kommt, fehlt die Möglichkeit, die Cloud-Prozesse anzupassen.

Kostenfalle SaaS?
Aktuell kämpfen nicht nur die Anwender mit Rechenmodellen, ob SaaS oder on-premise-Lösungen über mehrere Jahre kostengünstiger sind. Anfänglich haben die SaaS-Modelle wegen der fehlenden Anfangsinvestition definitiv Vorteile, im Lauf der Jahre können die on-premise-Modelle durchaus aufholen und ausgleichen. Dies hängt auch davon ab, ob in die Berechnungen beispielsweise die Kosten für Updates und Datensicherung einbezogen werden oder nicht.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den es zu berücksichtigen gilt, ist die dauerhafte Kostenbelastung. Ein einmal abgeschriebenes IT-System läuft immer noch, selbst wenn es den Hersteller unter Umständen schon lange nicht mehr gibt und verursacht nur Anpassungskosten, unter Umständen nicht einmal diese. Doch eine gemietete Anwendung muss bis zum Laufzeitende weiterbezahlt werden.
Doch nicht nur die Anwender müssen rechnen. Auch die Anbieter haben feststellen müssen, dass der Betrieb einer Multi-Tenant-Architektur hohe interne Kosten nach sich zieht für das erstmalige Aufsetzen, aber auch für Betrieb und Pflege des Systems.

Ausblick
SaaS ERP wird weiter wachsen, dennoch sorgt die Komplexität der integrierten ERP Suites, dass insbesondere Grossunternehmen erst mittelfristig mit einer wirklich integrierten SaaS ERP-Lösung rechnen können. Dennoch beschäftigen sich Grossunternehmen schon heute mit dem punktuellen Einsatz von SaaS-Geschäftsanwendungen in ihrem Unternehmen und müssen auch eine entsprechende Softwarestrategie entwickeln und ihre IT-Strategie entsprechend ergänzen.
IT-Abteilungen sollten sich aktiv dem SaaS-Angebot zuwenden und dieses kontinuierlich beobachten. Fachabteilungen können sonst schneller ein Eigenleben entwickeln, als es gut ist für das Unternehmen, und auf eigene Faust punktuelle Ergänzungen des Software-Portfolios vornehmen.

6 Schritte für den CIO zum Umgang mit SaaS-Angeboten:
  1. Finden Sie heraus, ob SaaS-Angebote schon in der Firma eingesetzt werden
  2. Finden Sie heraus, warum Abteilungen SaaS-Angebote gewählt haben
  3. Evaluieren Sie, welche Anwendungen gute SaaS-Kandidaten sein können
  4. Entwickeln Sie eine Applikationsstrategie
  5. Finden Sie heraus, ob SaaS-Angebote für Sie nützlich sind
  6. Entwickeln Sie eine SaaS-Strategie und integrieren Sie diese in ihre Applikationsstrategie