Freitag, 4. Dezember 2009

Kritische Punkte internationaler ERP-Projekte - Teil 5: Beachtung der Lokalisierungsanforderungen

Im fünften und letzten Teil der Serie Kritische Punkte internationaler ERP-Projekte geht es um die notwendige Beachtung der Lokalisierungsanforderungen:
Ein gefährlicher Fallstrick ist das Thema „Lokalisierung“. Damit beschreiben ERP-Anbieter all jene Funktionen v.a. in den Bereichen Buchhaltung und gesetzliches Reporting, die jeweils länderspezifisch sind. Hier ist grundsätzlich eine gewisse Vorsicht geboten: viele Anbieter preisen hier halbfertige Einstellungen als vorhandene Lokalisierung an. In vielen Fällen sind diese unvollständig und die notwendigen Zertifikate fehlen oder sind schon lange nicht mehr aktuell.
Bei einigen Softwareanbietern werden die Lokalisierungen von Drittpartnern erstellt und haben sehr unterschiedliche Qualität. Doch selbst bei jenen Softwareanbietern, die dieses Thema kompetent angehen und ausgereifte Lokalisierungen anbieten, kann man schnell ein böses Erwachen erleben, denn noch immer gibt es Länder mit Gesetzgebungen und Kontrollorganen, die einem ERP-Projektleiter das Leben nicht einfach machen wollen. Projektleiter, die schon einmal mit Lokalisierungen in Ländern wie Brasilien, Ungarn oder Griechenland gesammelt haben, wissen, worum es geht.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Kritische Punkte internationaler ERP-Projekte - Teil 4: Sprachstrategie

Im vierten Teil der Serie Kritische Punkte internationaler ERP-Projekte geht es um die Sprachstrategie:Eines der leidigsten Themen ist das Thema Sprache. Mit einer globalen ERP-Installation muss man eine Unsumme von Sprachen managen. Häufig gilt: Anzahl der Länder = Anzahl der Sprachen. Damit kommt man nicht nur an die Grenzen des eigenen Supports, sondern auch an die Grenzen vieler ERP-Systeme. Zwar sind heute nahezu alle Systeme grundsätzlich mehrsprachig, in zahlreichen Sprachen erhältlich und Unicode-fähig. Doch wirklich auf einen „multilingualen Betrieb“ ist so gut wie kein ERP-System ausgerichtet. So fehlen in aller Regel Prozesse, um etwa ein Übersetzungsbüro über ein Portal in den ERP-Prozess mit einzubinden oder auch nur vor dem Druck eines komplexen Dokuments, etwa einer Offerte, abzufragen, ob alle gezogenen Konditionentexte und all das „Kleingedruckte“ auch schon in der Fremdsprache gepflegt wurde. Am Ende stehen häufig recht peinliche Dokumente, wie etwa jenes wichtige Angebot an einen russischen Investor, dass teilweise Russisch war mit deutschen und englischen Versatzstücken.Die Sprachstrategie betrifft jedoch nicht nur das System an sich, sondern auch die eigene Projektorganisation. Hier nur ein kleiner Tipp: der vorschnelle Griff zum Patentrezept „Englisch als Projektsprache“ sollte sehr, sehr gründlich überlegt werden: die Projekteffizienz wird keinesfalls gesteigert, wenn die Mehrheit der Projektmitarbeitenden sich ständig stammelnd in einer Fremdsprache abmüht.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Kritische Punkte internationaler ERP-Projekte - Teil 3: Sicherstellung der Gruppen-weiten Datenpflegeprozesse

Im dritten Teil der Serie Internationale ERP-Projekte geht es um die Sicherstellung der Gruppen-weiten Datenpflegeprozesse:
Mit harmonisierten Prozessen und unternehmenseinheitlichen Organisationsstrukturen werden ERP-Systeme gegliedert. Damit nun alles rund läuft, muss die Datenqualität stimmen. Datenqualität entspricht quasi der Oktanzahl in einem auf Hochleistung gezüchteten ERP-Motor. Stimmt die Datenqualität nicht, dann klopft und knallt es. Die Ansprüche an die Datenqualität sind in globalen ERP-Installationen in aller Regel weitaus grösser, als man es sich irgendwie je zu denken gewagt hat. Es hilft nichts: Der Datenpflegeprozess – auf ERP-Deutsch spricht man neu auch von MDM oder „Master Data Management“ – muss organisiert werden.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Kritische Punkte internationaler ERP-Projekte - Teil 2: Abbildung der Organisationsstrukturen

Im zweiten Teil unserer Serie geht es um die Abbildung der Organisationsstrukturen in internationalen ERP-Projekten:
Ein globales ERP-Projekt hat in aller Regel das Ziel, die unternehmensinterne Integration, die das ERP bisher auf der lokalen Ebene eines Standortes zwischen all seinen Abteilungen hergestellt hat, nun auch auf globaler Ebene zwischen allen Ländern zu erreichen. Damit kommt ein neues Ordnungskriterium hinzu. Es ist wichtig, die so doch recht komplex gewordene Organisationsstruktur sauber und einheitlich zu definieren und im ERP umzusetzen.
Dabei muss man darauf achten, in wie weit das ERP-System überhaupt in der Lage ist, die Organisationsstrukturen abzubilden. Nichts ist schlimmer, als wenn sich ein polnischer Mitarbeiter im Telefonverkauf durch einen Adressstamm wühlen muss, der gar nicht auf ihn zutrifft, um nachher aus versehen einen Artikel zu verkaufen, der in Polen gar nicht im Sortiment ist.