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Montag, 7. Januar 2013

Öfter mal was Neues?


Der Jahreswechsel liefert anscheinend genug Zeit und Besinnung, um nach dem Rückblick auf 2012 mit neuen Trends und Ideen ins Jahr 2013 zu starten.

So richtig viel Neues scheint uns aber 2013 nicht zu erwarten. Die Schlagwörter Cloud, Mobility, Big Data, BYOD, Social Business und Security – sie klingen merkwürdig vertraut und spiegeln das Dilemma der Branche gut wider. Natürlich sind die Themen richtig und wichtig und trendy (wie auch schon vor ein oder zwei Jahren) – aber die Anwender brauchen sehr lange, bis die Themen angegangen und umgesetzt werden. Gerade mittelständische Unternehmen können nicht jedem Trend hinterher rennen und müssen knappe Ressourcen sparsam und wohlüberlegt einsetzen. Hinzu kommt, dass auch die Anbieter Themen gerne „besetzen“, selbst wenn die Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Man will ja keinen Trend verpassen.
Cloud im Bereich ERP wäre so ein Beispiel. SAP hat 2007 dem Modell eine breite Aufmerksamkeit verschafft, die Mittbewerber haben sich das aus sicherer Entfernung angeschaut. Seit zwei Jahren wird zumindest verbal nachgezogen – und auch einige Kunden begeistern sich für das Delivery-Modell.

Dabei sind aktuell zwei Trends zu beobachten: Komplette Suites und kleine Nischenlösungen scheinen von der Nachfrage nach Cloud-basierter Software überdurchschnittlich zu profitieren. Durch die Verfügbarkeit von Cloud-basierten Entwicklungsumgebungen können Anbieter auch kleine Probleme lösen und erreichen dennoch ein großes Publikum.

Besondere Vorteile für Anwender bieten sogenannte „Hybride Betriebskonzepte“. Dabei verfügen sowohl die installierte Version als auch die on-Demand- genutzte Software über eine einheitliche Architektur und Datenstruktur, so dass ein Wechsel zwischen den Betriebskonzepten problemlos für Anwender durchführbar ist, ohne das vorgenommene Anpassungen geändert oder umständliche Datenmigrationen vorgenommen werden müssen.

Durch die in der Regel angebotenen Testmöglichkeiten von bis zu drei Monaten, haben Unternehmen die Möglichkeit, sich mit Funktionalität und Bedienkonzept der Software intensiv auseinander zu setzen und einen ausführlichen Test durchzuführen.

Trotz der Euphorie sollten Anwender nicht die Kosten für die allzu leicht zu benutzenden Angebote aus den Augen verlieren. Auch eine klare Vorgabe zu den eingesetzten Produkten vor dem Hintergrund einer einheitlichen IT- und Applikationsstrategie scheint geboten. Sonst entsteht der nächste Technologiezoo – und damit eine gefährliche Kostenfalle.

Die besondere Herausforderung für die IT-Abteilung der Anwender liegt darin, die Einzelthemen, die aktuell als Trend ausgemacht worden sind, intelligent zusammenzubringen. Denn Mobility, BYOD und Security (gerne auch von mobilen Geräten) gehören im Unternehmensalltag fast schon zwingend zusammen. Und da die Daten dank gesunkener Verbindungskosten auch günstig aus der Cloud geladen werden können, gesellt sich ein weiterer Trend dazu. Was sollte bleiben: Ein nüchterner Blick auf die vermeintlichen und tatsächlichen Veränderungen, um für die eigene Situation abzuwägen, was wichtig ist – und ob es nicht Entwicklungen gibt, die man doch nicht braucht.

Freitag, 24. August 2012

SAP justiert die Vertriebsstrategie von Business byDesign

Größere Deals, die einen signifikanten Deckungsbeitrag liefern, scheinen die Marschrichtung von SAP's Verkaufsstrategie bezüglich SAP Business byDesign (ByD) zu sein. Stand das Jahr 2011 noch ganz klar unter der Überschrift Neukundengewinnung fast schon um jeden Preis, so richtet sich seit Jahresbeginn der Fokus auf profitable Verkäufe. Die Renditevorgabe gilt auch für ByD - nur so glaubt man, auf Dauer unabhängig zu bleiben. Und die Aktienkursentwicklung der letzten Monate scheint das zu bestätigen.

Der Deal mit 8500 Usern in Australien passt zu der Großkunden-Strategie genauso wie ein Anheben der Mindestnutzerzahl (oder zumindest der Mindestabnahme) von 10 auf wenigstens 15 und der Aufbau einer eigenen Vertriebs- und Consultingmannschaft, die sich insbesondere um Großkunden kümmern soll. Denn - auch das keine neue Erkenntnis - größere Kunden wollen Partner auf Augenhöhe, ab einer gewissen Größe, darf es gerne auch der Anbieter direkt sein, der verkauft und implementiert.

SAP muss es gelingen, die kurzfristig ausgelegten On-Demand-Ergänzungen wie Travel Management mit der Langfristigkeit von ERP-Suites zusammenzubringen. Aktuell geht die Nachfrage der Kunden eher in Richtung kurzfristiger Lösung funktionaler Lücken. Längerfristig wird aber bei den Anwendern der Wunsch nach einer integrierten Lösung sich durchsetzen, die eine einheitliche Benutzeroberfläche hat und die sich leicht administrieren lässt. Diesen Trumpf sollte SAP besser nicht aus der Hand geben, denn die Frage ob gehosted, on-Premise oder on-Demand ist für den Kunden deutlich uninteressanter - solange der seine Prozesse durch die Software in den Griff bekommt.


Bis zum 2. September 2012 führt i2s eine Umfrage zum Thema ERP und Cloud durch. Dabei wird die Einstellung zu ERP-SaaS und Investitionspläne erforscht. Den Link zur Umfrage finden Sie hier: http://tinyurl.com/erpsaas2012


Autor: Frank Naujoks

Donnerstag, 9. August 2012

Fachabteilungen sollen Nachfrage nach Business-Intelligence-Lösungen von Microstrategy beflügeln

Cloud, Social Media, Big Data und Mobility sind die vier Schlagworte, die auf der Kundenkonferenz des Business Intelligence (BI) Anbieters Microstrategy Mitte Juli in Amsterdam die Diskussionen beherrschten.

Gut 1.000 Kunden aus 42 Ländern nahmen sich die Zeit, um genaueres über die Pläne von Microstrategy zu erfahren und den Erfahrungsaustausch mit anderen Kunden zu suchen. Aus Sicht von Glen Goldstein, Vice President Marketing bei Microstrategy, werden die einzelnen Fachabteilungen die Nachfrage nach BI-Angeboten bestimmen. Entsprechend positioniert sich der amerikanische BI-Anbieter als Hersteller von günstigen, schnell einzusetzenden Lösungen, die ohne Hilfe der IT-Abteilung einsetzbar sind. Dabei spielt das Thema Cloud, also der Bezug von Software aus dem Internet, eine große Rolle. „Am Ende muss der Markt aber entscheiden, ob die Software on Premise oder on Demand zur Verfügung gestellt wird“, überlässt Goldstein den Kunden die Wahl, da Microstrategy beide Varianten auf identischer Technologiebasis anbietet.

Für die Kunden scheint das Thema Mobilität aktuell auch eine größere Dringlichkeit zu haben als die Entscheidung zwischen Software installieren oder Software aus der Cloud beziehen. Sehr große Nachfrage herrscht nach der Einschätzung von Sanju Bansal, Chief Operating Officer bei Microstrategy, nach Lösungen zur Unterstützung des Vertriebs bei großen Firmen, die informationsintensive Produkte vertreiben wie beispielsweise Pharmaunternehmen oder Versicherungen. Dort liefere Microstrategy Informationen beispielsweise zur Verschreibungshistorie und nutze Multimedia als Verkaufshilfe.

Apps als schnelle HelferAuffällig ist die Zuwendung von Microstrategy in Richtung Apps, die Microstrategy einerseits selbst erstellt und andererseits den Kunden im Rahmen der Entwicklungsplattform selbst erstellen lässt. Dabei sind die Design-Werkzeuge zur Erstellung der kleinen Programme identisch mit den Werkzeugen der On-Premise-Plattform. So erleichtert Microstrategy den Anwendern die Verwaltung, das Testing und das Monitoring. Auf diese Weise versucht Microstrategy auch dem Problem der Handhabbarkeit der unterschiedlichen Apps zu begegnen, da die Anzahl der Apps deutlich zugenommen hat mit dem Einzug immer neuer Geräte und der Zunahme der Betriebssysteme von Apple, Android und zukünftig auch Microsoft Windows.
Dabei gibt es seitens Microstrategy drei Felder, auf die die Apps-Entwicklung fokussiert wird: Reporte für das gehobene Management, Verkaufsanalysen und Produktinformationen für den Vertrieb und sogenannte Shopfloor-Anwendungen beispielsweise in Form von Barcode-Applikationen für iPhone und iPad, um direkt vor Ort Produktinformationen zu erhalten und Bestellvorgänge auszulösen. „Apps sind ein Weg, um Anwendungsfälle plastisch darzustellen, wir bleiben aber ein Plattform-Anbieter“, stellt Bansal die Bedeutung von Apps heraus.

Social Intelligence
Insbesondere an Facebook mit mehr als 900 Millionen Profilen haben Marketingabteilungen großes Interesse. Entsprechend sind auch die BI-Anbieter gefordert, diese Informationen in Zusammenhang zu bringen und nutzbar zu machen. Mit Wisdom Professional bietet Microstrategy Unternehmen ein Programm an, eine breite Palette von Verbraucher-Daten zu analysieren, einschließlich der demographischen Daten Alter, Einkommen, Wohnort, Markeninteressen, Medien-Interesse, Vorlieben für bestimmte Aktivitäten, soziale Verbindungen, Location-Check-Ins, und besondere Ereignisse im Leben wie Hochzeiten, Geburten etc.
Auf diese Weise erhalten die Marketingabteilungen Charakterisierungen der eigenen Nutzer gegenüber Konkurrenzprodukten in Bezug auf beispielsweise Musik- oder Filminteressen auf Basis von 12 Millionen Nutzerprofilen aus dem Wisdom Network. Zusätzlich können externe Daten von Statistikämtern zur Auffüllung fehlender Datenpunkte genutzt werden.
Cloud Express

Kostenloser Service Personal Cloud
Seit einem dreiviertel Jahr bietet Microstrategy mit der sogenannten „Personal Cloud“ einen kostenlosen Service an, um Daten zu analysieren, Trends zu erkennen, Ausreißer zu identifizieren und Erkenntnisse zu gewinnen, die bisher in Excel-Tabellen verborgen geblieben wären. Dabei tauschen die Benutzer ihre erstellten Dashboards per Mail aus und machen sie über Facebook, Twitter, Blogs und andere Plattformen zugänglich. Für Unternehmen gab es unter dem Namen „Cloud Platform“ ein noch umfänglicheres Angebot auf Basis der aktuellen BI-Software inklusive analytischer Datenbank und der Möglichkeit, auch Drittanbieter wie Informatica zur Datenintegration via Cloud einzubeziehen.
Neu hinzugekommen ist ein Angebot unter dem Namen „Cloud Express“, das Microstrategy auf Abteilungsebene positioniert wissen will. Dieses Angebot wird auf Subskriptionsbasis angeboten, so dass Firmen klein anfangen und erst einmal testen können. Bei Bedarf ist ein Upgrade auf die Platform-Edition genauso möglich wie dann ein Wechsel von der Cloud in die on Premise-Version. Aktuell nutzen 21 Kunden, darunter Chrysler, Haniel, Gucci und Johnson+Johnson die „Cloud Platform“. Microstrategy plant, diese Zahl zu vervierfachen in diesem Geschäftsjahr.

Direkte Verbindung zu Apache Hadoop Repositories
Detailverbesserungen insbesondere bei der Visualisierung von Daten und dem Erkennen von Zusammenhängen, eine direkte Verbindung zu Apache Hadoop Repositories zur besseren Nutzung von Big Data sowie verbesserte Suchfunktionen finden sich im aktuellen Release 9.3 von Microstrategy. Hinzu kommt die Unterstützung des Open Source Projektes „R“, der sehr weit verbreiteten  Statistik-Sprache, durch die sich Microstrategy bessere analytische Vorhersagen verspricht.
Der Einsatz des Microstrategy System Manager verspricht eine Automatisierung nahezu aller System Management Prozesse und damit neben einer Zeitersparnis von bis zu mehreren Hundert Arbeitsstunden im Jahr auch eine Fehlerreduzierung, erhöhte Zuverlässigkeit und standardisierte Prozesse.
Microstrategy hat die Themen Cloud und Mobility früh besetzt und zeigt durch eine Vielzahl an Apps die praktischen Anwendungsfälle. Durch die Wechselmöglichkeit zwischen On Demand Angebot und On Premise Lösung haben Kunden die Möglichkeit, erst einmal in der Praxis an ausgewählten eigenen Problemstellungen die Leistungsfähigkeit der Lösung zu testen. Bei einem späteren flächendeckenden Einsatz kann die Entscheidung des Deployments nach den Bedürfnissen der Firmen gefällt werden.
Erste Antworten, wie der Datenschatz Facebook nutzbar gemacht werden kann, liefert Microstrategy auch – und zeigt erste Möglichkeiten, wie aus Social Media ein auch finanziell rechenbares Engagement für die Masse an Unternehmen werden könnte. Das in diese Richtung noch mehr zu erwarten ist, zeigt die aktuelle Aufteilung der Forschungsaufwendungen: Rund 15 Prozent gehen in das Thema Social.

Dienstag, 5. Juni 2012

ERP-Lösungen aus der Cloud


IT wie Strom aus der Steckdose beziehen – die Vision ist seit Jahren in den Köpfen, doch langsam erst folgen die Anbieter einigen wenigen Pionieren und komplettieren das eigene Angebot. Noch langsamer sind die Kunden, die nur sehr zögerlich auf ERP-Lösungen aus der Cloud zurückgreifen.
Seit dem vergangenen Jahr gewinnt das Thema ERP und Software-as-a-Service (SaaS) einen immer größeren Anteil an der Diskussion um den Betrieb von geschäftlichen Anwendungen im Unternehmen. SAP ist mit SAP Business byDesign Anfang 2011 auch in Österreich und der Schweiz an den Markt gegangen und baut schrittweise die globale Präsenz aus. Der amerikanische Anbieter Plexonline baut seit 2011 seine Europaaktivitäten mit der rein als SaaS-Modell verfügbaren Lösung für Fertigungsunternehmen aus. Aktuell auf die Bereiche Buchhaltung, Projektmanagement und CRM/Vertrieb hat sich der Bonner Anbieter Scopevisio fokussiert und adressiert neben Freiberuflern und Dienstleistern insbesondere Steuerberater.
Microsoft bietet aktuell nur über Partner vergleichbare Angebote für Dynamics NAV an, wird aber Ende des Jahres mit dem neuen NAV Release nachziehen und dieses als On-Premise- und wohl Anfang 2013 als On-Demand-Version anbieten. Diesen sogenannten hybriden Weg gehen auch Anbieter wie Sage oder eNVenta, die ihre vorhandenen Lösungen in die Cloud gebracht haben und den Anwendern die Möglichkeit des Wechselns oder Mischen von einem Betriebsmodell zum anderen offerieren.
Aus Sicht der Anwender stellen sich die Rahmenbedingungen von SaaS-ERP-Angeboten wie folgt dar:
       System wird ohne Aufbau von Infrastruktur – quasi aus der Steckdose – bezogen
Notwendig sind ein Rechner mit einem Internet-Browser und eine entsprechende Verbindung, eine Installation ist nicht notwendig. Für den Einsatz in einer Büroumgebung ist das eine funktionierende Konstellation. Zu klären sind offline-Arbeitsmöglichkeiten, beispielsweise die Zugriffsmöglichkeiten mobiler Mitarbeiter.
       Die Applikation bietet hohe Standards mit entsprechender Zertifizierung in Bezug auf Datensicherheit, Performance und Verfügbarkeit
Entsprechende Service-Level-Agreements und Zertifizierungen erreichen in der Regel eine sehr gute Verfügbarkeit und meistens auch einen besseren Schutzlevel als Server, die in KMU-Unternehmen installiert sind. Zusätzlich garantiert der Anbieter auch Back-Up- und Recovery-Szenarien.
Anwender müssen klären, welche gesetzlichen Grundlagen gegebenenfalls die Verwendung ihrer ERP- oder Kundendaten einschränken und welcher Gesetzgebung der Anbieter unterliegt. In diesem Bereich sollten Unternehmen nicht leichtfertig agieren, sondern sich mit dem Thema Datenschutz und Datensicherheit ausführlich und eingehend beschäftigen.
       Die Bezahlung erfolgt periodisch nach diversen „pay-per-use“-Modellen
In der Regel bestimmen die Komponenten Laufzeit, Anzahl Nutzer und Funktionsumfang den Preis – eine echte verbrauchsabhängige Abrechnung ist das zwar noch nicht, doch diese Modelle sind kalkulierbar und schützen vor bösen Überraschungen. Es sind keine Anfangsinvestitionen für Software und gegebenenfalls Hardware notwendig und entsprechend wird die Liquidität geschont.
       Das System kann sehr einfach – in der Regel ohne IT-Fachwissen oder Beratungs-Know-How – konfiguriert werden
Dies hat allerdings den Nachteil, dass Anwender sich im Rahmen der Herstellervorgaben bewegen müssen und so manche geliebte Eigenart ihrer Abläufe aufgeben müssen
       Die Systemoberfläche ist sehr einfach und intuitiv und kann (weitgehend) ohne Schulung erlernt und bedient werden
       Die Systemfunktionalität kann durch eine weitgehend nicht reglementierte und unabhängig agierende Entwickler-Community erweitert werden
Erweiterungen werden in der Regel über entsprechende Systemmarktplätze bereitgestellt. SAP bietet mit dem entsprechenden Entwicklerwerkzeugen Partnern die Möglichkeit, kleine Ergänzungen aber auch Branchentemplates nach einem Zertifizierungsprozess zur Verfügung zu stellen.
Den Vorteilen von SaaS-ERP wie kalkulierbare Kosten, Standardisierung, Security und Back-up-Szenarien stehen von den Anwendern abzuwägende Nachteile wie eingeschränkte Anpassbarkeit der Anwendung, der Zwang zur permanenten Online-Verfügbarkeit der Anwender, kaum vorhandene Branchentemplates und gegebenenfalls Datenschutzfragen gegenüber.
Es zeichnen sich aktuell zwei Segmente ab, die für SaaS-ERP-Anwendungen sich entscheiden: Schnell wachsende Mittelständler bevorzugt aus dem Dienstleistungsbereich, die über eine heterogene IT-Landschaft verfügen und FiBu, CRM, Projektmanagement-Software etc. harmonisieren wollen sowie Unternehmen, die für Tochter- oder Landesgesellschaften eine schnell einzuführende Lösung suchen, die mit ihrem existierenden System in der Zentrale verbunden werden soll.
  
SAP Business byDesign
Im Herbst 2007 hat SAP mit der neu entwickelten SAP Business ByDesign-Lösung den Vorstoss in die Software-as-a-Service-Welt für ERP-Produkte im Mittelstand gewagt. Aktuell nutzen über 1000 Kunden, davon knapp die Hälfte im deutschsprachigen Raum, die Software. Um sich intern von der ebenfalls seit Frühjahr 2012 als SaaS-Lösung über Partner angebotenen Version SAP BusinessOne abzugrenzen, steigt ab Sommer die Mindestabnahme von SAP ByD auf 25 Anwender.
Mit dem Angebot erreicht SAP ByD bewusst nicht die Komplexität und Funktionalität der für Großkunden entwickelten SAP Business Suite, deren Ursprünge als SAP R/3 bekannt sind. Mit SAP Business ByDesign wurde stattdessen eine integrierte und umfassende Geschäftslösung von Grund auf neu entwickelt, die sich ausnahmslos an den Anforderungen mittelständischer Unternehmen orientiert und einen durchgängigen Blick auf das Unternehmen ermöglicht.
Neben den ERP-Kernbereichen um Buchhaltung und Produktion sind Personalverwaltungs-, Supply Chain Management (SCM), Customer Relationship Management (CRM)- und Einkaufsfunktionalitäten integriert, die im Zusammenspiel die gängigen Prozesse der Unternehmen abbilden und transparent machen. Ergänzt werden die Bereiche durch umfangreiche Projektmanagement-, Compliance Management- und Reporting-Funktionalitäten, die mehr als  500 vordefinierte Reports auf Basis der integrierten Analytics-Komponente beinhaltet. Die Analysefunktionen von SAP Business ByDesign basieren auf der In-Memory-Technologie HANA von SAP.
  
PlexOnline
Die Wurzeln von Plex, gegründet 1995, liegen in der Automobilindustrie, entsprechend ausgeprägt ist der Fertigungsfokus mit den Branchen Automotive, Lebensmittelproduktion und Medizinische Geräte. Dabei geht die Firma, deren On-Demand-Lösung im Jahr 2001 gestartet wurde, durchaus ungewöhnliche Wege. So gibt es beispielsweise keine festen Releasezyklen, sondern die Updates, Bugfixes etc. werden eingespielt, sobald sie verfügbar sind. Der Kunde entscheidet dann selbst durch Anklicken, ob er die Entwicklung mitgeht oder nicht. Eine weitere Besonderheit ist das Fehlen einer festen Preisliste nach Usern. Der Preis richtet sich nach dem Umsatz des Unternehmens und jeder Mitarbeiter kann lizenzrechtlich auf das System zugreifen. Zielgruppe der Software sind Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 10 Millionen Dollar und ca 2 Milliarden Dollar. In Europa sind ca 20 Kunden mit Plex unterwegs, darunter BMW mit dem Bereich Qualitätsmanagement, Nissan mit einem Supplier Portal, Feintool und Magna.
Das ERP-Komplettsystem enthält ein nach deutschem GAAP-Standard zertifiziertes Rechnungswesen von Fides und umfasst Module für CRM, Qualitätsmanagement und SCM ebenso unterstützt, wie die Fertigungssteuerung mit einem integrierten Manufacturing Execution System (MES), das mit Maschinen- und Betriebsdaten (MDE/BDE) aus der Produktion in Echtzeit aktualisiert wird.
  
eNVenta ERP
Die Unternehmenssoftware eNVenta ERP wurde komplett auf Basis der .NET-Technologie von Microsoft entwickelt, so dass der Schritt nahe lag, seit 2011 das Angebot eNVenta Cloud, welches auf der Windows Azure-Plattform von Microsoft läuft und von Anwenderfirmen via Internet genutzt werden kann, zu kreieren. Der Funktionalitätsumfang geht von ERP-Kernfunktionen wie Produktionsplanung, Lagerverwaltung und Einkauf  über CRM und E-Commerce bis hin zu Projektmanagement, Finanzbuchhaltung und Controlling.
Die Zielgruppe des Angebots sind Unternehmen mit 5 bis 30 Anwendern. Die Preise starten bei 69 Euro pro Anwender und Monat. Dazu kommen die Kosten für die Nutzung der Windows-Azure-Infrastruktur, da die Lösung im Microsoft Rechenzentrum in Dublin betrieben wird. Mit eNVenta Cloud Stahl steht zudem eine Branchenlösung für den Stahlhandel in der Cloud zur Verfügung. Sie bietet den vollen Funktionsumfang der beiden eNVenta-Module Stahl und Biegerei.
Mit eNVenta Cloud PLUS bietet Nissen & Velten Unternehmen zusätzlich die Option individualisierte, maßgeschneiderte Unternehmenslösungen auf der Basis von eNVenta ERP entwickeln zu lassen und aus der Cloud zu beziehen. Zielgruppe sind hier Firmen mit 15 bis 30 Anwendern. Dies wäre dann aber eine gehostete Lösung, deren Konditionen sich aus einem Mietanteil für die Standardsoftware und einen Teil Entwicklungskosten für Sonderwünsche zusammensetzt.



Scopevisio
Rein auf das Online-Angebot seiner Software hat sich der Bonner Anbieter Scopevisio fokussiert. Die Lösung fällt durch eine verständliche Benutzerführung und eine ansprechende Benutzeroberfläche positiv auf. Insbesondere die Funktionen im Bereich Rechnungswesen und Anlagenbuchhaltung sind sehr durchdacht und weisen einen hohen Reifegrad auf. Dies entspricht auch den Bedürfnissen der momentan verstärkt angegangenen Zielgruppe Steuerberater / Buchhalter, die Scopevisio als Mehrmandantenlösung einsetzen.
Aktuell beschränkt sich das Angebot auf Rechnungswesen, Anlagenbuchhaltung, Kontaktverwaltung und Projektmanagement. Dank der engen Verzahnung mit der Finanzbuchhaltung und dem Rechnungsprogramm / Faktura ist ein lückenloser Informationsfluss über den gesamten Projektverlauf vom Projektstart bis hin zur Projektabrechnung gewährleistet.
Besonders positiv aufgefallen ist die sehr gute OCR-Lösung zur Rechnungserfassung, die eine schnelle Weiterverarbeitung ermöglicht. Ebenfalls sehr durchdacht ist die Möglichkeit, zur weiteren Qualifizierung der Kontakte aus der Anwendung heraus Firmen- und Personeninformationen über beispielsweise Bundesanzeiger oder Xing abzurufen und einzubinden. Geplant sind weitere Funktionalitäten, so zum Beispiel eine Lohnbuchhaltung und ein Ausbau der CRM-Funktionen.

Sage Office Line 365
Das SaaS-Angebot von Sage für kleine und mittelständische Unternehmen heisst Office Line 365 und bietet wie die fest installierte Office Line Evolution alle gängigen ERP-Funktionalitäten: Von der Warenwirtschaft zur Steuerung des Einkaufs, Lagers und Vertriebs über das Rechnungswesen zur effizienten Abwicklung der Buchhaltung, Bilanzierung und Kostenrechnung bis hin zur Planung sowie Steuerung der Produktion können mit der Cloud-Version der ERP-Lösung alle gängigen Unternehmensabläufe umgesetzt werden. Dabei liegen die Daten des Unternehmens in hochgesicherten, deutschen Rechenzentren.
So erlaubt die Office Line mit dem Aufgaben-Center eine Gestaltung individueller Prozessabläufe auf Arbeitsplatzebene. Dadurch werden die täglichen Abläufe erheblich vereinfacht. Anwender können ihr System so anpassen, dass jeder Arbeitsplatz auf relevante Funktionen und Daten zurückgreifen kann: Aufgabenlisten, Bildschirmauskünfte, Erfassungsmasken oder Diagramme stehen ohne Programmieraufwand ganz einfach per Drag & Drop zur Verfügung.
Office Line 365 von Sage ist seit Frühjahr 2012 erhältlich und richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen, die ein neues ERP-System kurzfristig und flexibel einsetzen wollen. Die Grundmodule Warenwirtschaft und Rechnungswesen sind ab 89 Euro monatlich pro Anwender erhältlich.

Autor: Frank Naujoks

Dienstag, 15. Mai 2012

SAP goes cloud again - but stronger?


SAP unveiled its adjusted cloud strategy by announcing cloud solutions for four lines of business to manage people, money, customers and suppliers. These are planned to be offered in a consistent way and seamlessly integrated into enterprise resource planning (ERP) business software. It looks like SAP is concentrating on SuccessFactors as a technology base and combined both cloud development teams to a 5,000 people unit.

SAP plans to deliver its multitenant cloud solutions as a loosely-coupled suite of best-of-breed applications. SAP will continue to offer fully integrated suites in the cloud, with SAP Business ByDesign for mid-market customers via its reseller channels and for subsidiaries of large enterprise customers, as well as the SAP Business One OnDemand solution served by certified SAP partners for smaller customers.

SAP announced the addition of its industry-leading global  payroll software as a cloud-based offering integrated with SuccessFactors’ core human resources (HR) solution, Employee Central. The solution is planned to be available in 10 countries, and is today leveraged by a number of strategic partners as a platform to offer business process outsourcing (BPO) services. SAP has more than 200 resources throughout every region in the world to help ensure local regulations and complexities are addressed and updated within its payroll solution. With the addition of global payroll to the SuccessFactors talent management and core HR solutions, SAP intends to offer a comprehensive suite of applications in the cloud to help customers manage their people more effectively along end-to-end HR processes, from strategy to execution.

SAP announced the planned availability of the SAP Financials OnDemand solution, targeted for large enterprise customers to manage their core financials as well as order-to-cash and invoice-to-pay processes. It is planned to be integrated with SuccessFactors’ core HR solution Employee Central. In addition, SAP intends to deliver a new release of the SAP Travel OnDemand solution with additional integration and mobile capabilities, including the ability to capture and process expenses directly from a mobile device.
The SAP Sales OnDemand solution, with new innovations now released quarterly, goes beyond the outdated capabilities of existing cloud-based sales force automation tools by delivering new marketing and social selling capabilities, new configurability and customization tools, and new integration to on-premise SAP® Business Suite software, including the SAP® Customer Relationship Management (SAP CRM) application.

SAP today also announced the general availability of the SAP Social Customer Engagement OnDemand solution to help companies engage intelligently with their customers via social media such as Facebook and Twitter as part of their multichannel approach for both marketing and service professionals.

Netweaver and the cloud
SAP announced today the planned availability of SAP NetWeaver Cloud as its unified platform-as-a-service (PaaS) offering. It is intended to be powered by SAP HANA with application design and runtime capabilities, as well as a rich set of services that are planned to include security, mobile and collaboration. SAP today also reaffirmed its commitment to openness by announcing its partnership with leading third-party PaaS offerings, including VMware Cloud Foundr, that customers will be able to use together with platform services from SAP NetWeaver Cloud to extend SAP solutions.

Bottom Line
SAP tried to win the cloud with its own team for years - and tries again with Lars Dalgaard's troops from the acquiered company SuccessFactor. Looking at the financials developing and selling a complete business suite was not a good idea. Customers want to buy the software and customize it. Security, availability and a lack of trust etc are strong arguments not buy SaaS-Suites. On the other hand SaaS solutions are great to fill functional holes and provide instant solutions in a smart way. The future of SaaS-ERP seems to be postponed - but it is not over yet.

Author: Frank Naujoks

Montag, 19. März 2012

Microsoft will auch mit Dynamics NAV in die Cloud

Ab Herbst hat Microsoft mit Dynamics NAV 2013 auch eine ERP-Cloud-Lösung im Angebot, die vom Anbieter selbst betrieben wird. Zwar sind schon mehr als 200 Partner weltweit mit gehosteten Dynamics-Lösungenaktiv, ab Herbst übernimmt Microsoft das Ruder dann auch selbst.

Technologisch identisch wird das neue Release der auf den KMU-Markt ausgerichteten Software sein, egal ob es on-Premise oder on-Demand betrieben wird. Nach Microsoft's Überzeugung wollen die meisten Anwender die Wahl und die Möglichkeit, gemischte, sogenannte hybride Lösungen zu betreiben: Ein Teil fest installiert, ein Teil aus der Cloud bezogen - so stellt sich Microsoft die neue ERP-Welt vor. Mit diesem Angebot sind sie der aktuell nur als Cloud-Lösung angebotenen Variante von SAP Business byDesign einen Schritt voraus - doch SAP hat schon eine SAP Business One on-Demand-Variante angekündigt. Diese wird aber rein von den Partnern gehostet.

Der direkte Kundenkontakt soll weiterhin bei den Partnern verbleiben, selbst wenn die Anwendung aus einem Microsoft-Rechenzentrum kommt. So werden beispielsweise die Updates für NAV 2013 nicht automatisch in die Version des Kunden eingespielt, sondern der Wechselzeitpunkt wird zwischen Kunden und Partner abgestimmt. So läuft es auch bei Microsoft CRM online. Dort gibt Microsoft ein Zeitfenster von einem Jahr vor, um den Wechsel auf die aktuellste Version vorzunehmen.

Der Weg in die Cloud ist auch für Microsoft nicht mehr zu stoppen. Auch das nächste Release von Dynamics AX, das wohl 2013/2014 herausgebracht wird, bietet Microsoft als Cloud-Lösung an. Für den zukünftigen Erfolg ist es unerlässlich, dass Microsoft sein Partnernetzwerk Cloud-bereit macht und weiter ausbildet, um den Kunden bei geschäftskritischen Fragen und Prozessänderungen zu unterstützen. Die Kunden haben zunehmend die Wahl, wie sie ihre Lösung beziehen wollen: traditionell installiert, aus der Cloud oder als ein Mix aus den Modellen. Der Weg in die Cloud war auch für Microsoft nicht einfach. Gute 18 bis 24 Monate hat es gedauert,um Microsoft's Entwicklungsabteilungen auf den neuen Kurs einzuschwören. Diese Zeit wird man den Partnern wohl lieber nicht vollständig einräumen wollen, denn das Geschäft in der Cloud ist schnelllebig.

Autor: Frank Naujoks


Dienstag, 13. März 2012

ERP kann Cloud

SAP forciert mit dem Angebot, SAP Business One zukünftig von Partnern in der Cloud betreiben zu lassen, sein OnDemand-Angebot und setzt Konkurrenten wie Microsoft weiter unter Druck, mit ähnlichen Angeboten an den Markt zu gehen.

Funktional interessant wird das Angebot durch die Kompetenz der Partner und der Lösung im Bereich Fertigung; in diesem Bereich hat SAP ByD noch funktionale Lücken. Entsprechend wird es im Fertigungssegment mit der Abgrenzung gegenüber SAP ByD zurzeit wenig Schwierigkeiten geben. Spannend wird die Frage, was SAP-Partner, die beide Lösungen vertreiben, bei Interessenten mit bspw. 20 Anwendern im Bereich Professional Services offerieren. Aktuell verfügt SAP B1 über mehr Länderlokalisierungen in der on-Demand-Version, aber in diesen Bereich soll SAP ByD in diesem Jahr auch noch kommen.

Wichtig wird es sein, einen interessanten Preispunkt zu treffen, denn bis dato wird SAP B1 als durchaus schnell und entsprechend günstig zu implementierende Lösung für kleinere Unternehmen vermarktet. Aktuell belaufen sich die ersten Angebote auf knapp 100 Euro pro Nutzer und Monat für die on-Demand-Variante. Zum Vergleich mit der zu installierenden Variante findet sich vom SAP Business One Partner Matrix im Netz ein Business One Starter Package Kalkulator mit Angaben zu Lizenzen und Einführungskosten. Bei diesen Kosten für Projekte, die die neue Lizenzvariante von SAP Business One einsetzen, werden auch diverse Variationen und Optionen berücksichtigt. Das Starter Package stellt Business One mit einer eingeschränkten Funktionalität ab 990 Euro zur Verfügung, gibt aber schon mal einen ersten Hinweis auf die Kosten; die Volllizenz kostet laut Liste 2500 Euro. Detaillierte Angaben zu den Kosten und Lizenzangeboten von SAP B1 sind von Dominik Zimmer zusammengetragen worden.

Microsoft hat sich vorgenommen, mit Dynamics NAV 7 zu reagieren. Die neue Version des zunehmend im KMU-Markt von Microsoft positionierten ERP-Angebots soll im Oktober als on-Premise-Variante verfügbar sein, in den dann folgenden Monaten wird eine von Microsoft betriebene on-Demand-Version nachgereicht, die funktional aber erst einmal eingeschränkt sein soll.

Die Bedeutung des Markts ist rein vom Umsatz her aktuell eher gering, aber in der Wolke wird sich in den nächsten Jahren das Wachstum entscheiden. Immer mehr kleinere Kunden sind bereit, den IT-Betrieb auch von sehr unternehmenskritischen Anwendungen extern betreiben zu lassen. Nur Anbieter, die hier eine überzeugende Antwort auf Fragen nach Sicherheit, Datenschutz, Preis, Branchenangeboten und Partnerkompetenz finden, werden zukünftig erfolgreich sein.

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Microstrategy Personal Cloud - Visualisierung leicht gemacht

Seit Ende September ist die Beta-Version von Microstrategy`s Personal Cloud kostenfrei verfügbar - und Microstrategy will damit herkömmliche BI-Anwendungen auf Abteilungsebene und Desktops ersetzen. Mit dem neuen Angebot sollen Anwender in der Lage sein, die verborgenen Schätze aus Excel zu heben, also beispielsweise Verkaufstrends und Ausreisser erkennen.

Nutzer können eigene Dashboards relativ einfach selbst erstellen und diese über Web, iPad oder per Mail mit anderen teilen und machen sie über Facebook, Twitter, Blogs und andere Plattformen zugänglich.

Wem die eigene Datensammlung zu mickrig erscheint, kann öffentlich zugängliche Datensammlungen analysieren. Beispielsweise unterstützt MicroStrategy Cloud Personal Analysen von Trend- und Statistikdaten aus öffentlichen Internetauftritten, wie Data.gov (http://www.data.gov/), The World Bank (http://data.worldbank.org/), dem National Center for Education Statistics (http://nces.ed.gov/ipeds/), Datenbestände von EuroStat (http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/statistics/search_database) oder der NASA (NASA Data Incubator: http://nasa.dataincubator.org).

Wie das Ganze aussehen kann am Beispiel der Systemzufriedenheitswerte 2004-2011 ausgewählter ERP-Systeme (100% = Wert 2011) - im Selbstversuch erstellt:



Die Software bietet umfangreiche grafische Darstellungsmöglichkeiten. Ein sehr schönes Feature ist die Data Refresh-Möglichkeit. Aktualisierte Daten können problemlos in bereits erstellte Grafiken eingespielt werden und werden dann auch automatisch beispielsweise bei in Blogs eingebundenen Grafiken aktualisiert.

Nach einem kurzen Test bleibt ein positiver Eindruck für ein Visualisierungstool umfangreicher Datensätze, dass sich insbesondere durch die vielfältigen Verbreitungsmöglichkeiten via Blog, Email, iPad etc auszeichnet.

Autor: Frank Naujoks

Dienstag, 12. Juli 2011

A quick look at SAP ByD 3.0: Go for gold


SAP completely changed the design of their SaaS-solution SAP Business byDesign. It is alligned with SAP's overall visual design now including the main colors of all SAP solutions: Black and gold.

FP 3.0 is scheduled to be released July 29th and also includes customer contract management and other new scenarios such as Order-to-Cash (Third-Party Order Processing – Materials).

SAP Business ByDesign for Large Enterprise Subsidiaries

The SAP Business ByDesign for Subsidiaries of Large Enterprises scenario enables a large enterprise (using SAP ERP) to exchange data with its subsidiaries (using SAP Business ByDesign). The Procure-to-Pay and Order-to-Cash (including Third-Party Order Processing) scenarios are currently supported in which transactional and master data are exchanged between SAP Business ByDesign and SAP ERP.

Project Time Recording for Mobile Applications

A new set of views for consumption on a mobile device enable users who are working on their mobile device using a supported SAP Business ByDesign mobile application to create time recordings of projects' tasks. Project team members can record their time in the context of tasks, services, and purchase orders.

Introduction of Customer Projects with Full Sales and Financial Integration

A new category of project was introduced. It is now possible to set up customer projects with full integration into the sales and financial processes. The main differentiation to customer projects in previous releases is that the linkage of the project with a sales order is now mandatory, and the financial-posting logic is adjusted to support full revenue recognition, for example all postings to the project are redirected to the sales ledgers. It is possible to activate the customer project process in the solution configuration, when you can also set up appropriate project types or use the pre-defined project type. You can also set up the sales order and project linkage according to the Sell Project-based Services business scenario to use automatic cost and revenue postings, as well as the necessary follow-up financial processes.

Author: Frank Naujoks

Montag, 27. Juni 2011

Microsoft und die Cloud - das passt irgendwie noch nicht zusammen

Wolfgang Miedl hat ein paar interessante Details gebloggt, wie Microsoft mit Daten in Office 365 umgeht. Wörtlich heisst es:


"In einer begrenzten Zahl von Umständen könnte es erforderlich sein, dass Microsoft Ihre Daten ohne Ihre vorherige Zustimmung herausgibt. Eingeschlossen sind Situationen, bei denen es um das Befolgen rechtlicher Verpflichtungen geht oder aber darum, die Rechte oder das Eigentum von Microsoft oder anderen zu schützen (eingeschlossen ist die Erzwingung von Vereinbarungen oder Richtlinien im Zusammenhang mit der Nutzung der Services.)"

Diese Regelung betrifft laut Miedl alle Benutzer und Daten der Microsoft Online Services, die bekanntlich die Basis von Office 365 bilden. Eingeschlossen ist dabei auch die aktuelle Business Productivity Online Suite (BPOS), die derzeit auf Office 365 migriert wird.

Den ganzen Post gibt es hier zu lesen: http://j.mp/iqEzaA

Montag, 16. Mai 2011

SAP Business ByDesign 2.6 - eine Nahaufnahme

Im Herbst 2007 hat SAP mit der neu entwickelten SAP Business ByDesign-Lösung den Vorstoss in die Software-as-a-Service-Welt für ERP-Produkte im Mittelstand gewagt. Mit der im Februar 2011 vorgestellten aktuellen Version, Feature Pack 2.6, hat SAP einen weiteren Meilenstein erreicht und neue Funktionalität und Länderversionen der performanten, durchgängigen Lösung vorgestellt. Diese richtet sich schwerpunktmäßig an Anwenderunternehmen mit 50 bis 500 Mitarbeiter aus den Bereichen Professional Services, Grosshandel und an produzierende Unternehmen. Mit der Version 2.6 ist SAP Business ByDesign in neun Landesversionen erhältlich: Schweiz, Deutschland, Österreich, USA, China, Indien, Kanada, Großbritannien und Frankreich. Im Laufe des Jahres werden noch Mexiko und Australien hinzukommen. Diese Landesversionen sind „legally compliant“, halten die gesetzlichen Vorschriften insbesondere der Rechnungslegung des jeweiligen Landes ein.
Mit SAP Business ByDesign erreicht SAP bewusst nicht die Komplexität und Funktionalität der für Großkunden entwickelten SAP Business Suite. Mit SAP Business ByDesign wurde statt dessen eine integrierte und umfassende Geschäftslösung von Grund auf neu entwickelt, die sich ausnahmslos an den Anforderungen mittelständischer Unternehmen orientiert und einen durchgängigen Blick auf das Unternehmen ermöglicht.
Neben den ERP-Kernbereichen um Buchhaltung und Produktion sind Personalverwaltungs-, Supply Chain Management (SCM), Customer Relationship Management (CRM)- und Einkaufsfunktionalitäten integriert, die im Zusammenspiel die gängigen Prozesse der Unternehmen abbilden und transparent machen. Ergänzt werden die Bereiche durch umfangreiche Projektmanagement-, Compliance Management- und Reporting-Funktionalitäten, die mehr als 500 vordefinierte Reports auf Basis der integrierten Anaytics-Komponente beinhaltet. Die Analysefunktionen von SAP Business ByDesign basieren auf der In-Memory-Technologie von SAP. In Feature Pack 2.6 stehen Szenarien für den Vertrieb und die Finanzplanung zur Verfügung, bei denen Daten mithilfe der In-Memory-Technologie analysiert werden.


Benutzerführung
Das betriebswirtschaftliche Organisationskonzept von SAP Business ByDesign orientiert sich am Rollenkonzept. Je nach Rolle (beispielsweise Einkauf, Verkauf, Geschäftsführung), bekommen die Anwender die Bereiche zugänglich gemacht, die für ihre tägliche Arbeit notwendig sind. Neben vorkonfigurierten Rollen lassen sich Ergänzungen und Änderungen vornehmen. In personalisierten Arbeitsbereichen, sogenannte Work Center, finden sich alle relevanten Informationen, die zur täglichen Arbeit notwendig sind. So beinhaltet der Bereich CRM beispielsweise unter anderem die Bereiche Kundenaufträge und Kundenservice, In Workcentern werden betriebswirtschaftliche Funktionen gebündelt und zielgerichtet den einzelnen Mitarbeitern zugeordnet. Dies erlaubt das Einrichten eines der Funktion des Mitarbeiters im Unternehmen entsprechenden und übersichtlichen Arbeitsplatzes im SAP Business ByDesign.
Mit der Integration von Microsoft Silverlight in das Frontend bietet SAP Business ByDesign mehr Möglichkeiten für interaktive Nutzung durch schnelle, einfache und visuell ansprechende Oberflächen und Inhalte im Internet sowie über den Desktop-PC oder ein mobiles Endgerät. Das Feature Pack 2.6 für SAP Business ByDesign unterstützt neben dem iPhone auch das iPad und BlackBerry-Smartphones von RIM. Für die nächste Version, Feature Pack 3.0, die im Sommer erscheinen soll, ist außerdem die Unterstützung der mobilen Betriebssysteme Android und Windows Phone 7 geplant.
Interaktive Grafiken, eine tiefe Integration mit Microsoft Office, Personalisierungsoptionen und eine vereinfachte Navigation der neuen Anwenderoberfläche erhöhen den Nutzen. Die Modell-basierte Benutzeroberfläce ermöglicht zudem die Integration externer Dienste und Inhalte, wie beispielweise von Mashups, die Nutzer selbst einrichten können.
Die Benutzerführung ist verständlich und gefällig aufgebaut. Sie beginnt mit einer allgemeinen Übersicht und lässt sich immer detaillierter via Drill-Down bis auf Einzelbelegebene verdichten. Zusätzlich werden wichtige Informationen beispielsweise zum finanziellen Status Quo des Unternehmens automatisch dem berechtigten Anwender angezeigt. Die entsprechenden Schwellenwerte lassen sich unternehmensindividuell einstellen und ermöglichen so die Steuerung des Unternehmens auf Basis aktueller Informationen und eigener Vorgaben.
Unterstützend gibt es Tutorials und eine umfangreiche Hilfefunktion, die nicht nur die Benutzung des Programms erleichtern, sondern auch Aufwendungen für Schulungen stark reduzieren, da keine zusätzlichen Kosten für Trainings anfallen.

Funktionale Highlights

In der aktuellen Version sind 35 durchgängige Geschäftsprozesse integriert. Die bereits mit dem Feature Pack 2.0 im Juli 2009 ausgelieferten und in SAP Business ByDesign integrierten Analysetools von Crystal-Reports-Software und Dashboards von Xcelsius aus dem SAP BusinessObjects-Portfolio sollen Anwendern einen besseren Einblick in ihren Geschäftsbetrieb ermöglichen. Executive Dashboards visualisieren Leistungsindikatoren und Kennzahlen für die Unternehmenssteuerung beispielsweise in den Bereichen Cash- und Liquiditätsmanagement sowie Absatzplanung. Die In-Memory-Technologie unterstützt die Analyse von Unternehmensdaten in Echtzeit und verbessert dadurch den Entscheidungsfindungsprozess. Durch eine bi-direktionale Integration mit Microsoft Excel können Mitarbeiter über die gewohnte Excel-Oberfläche auf Daten zugreifen und diese weiter bearbeiten. Zusätzlich ist die Einbindung von Microsoft Office inklusive Outlook gewährleistet und erlaubt eine reibungslose Synchronisation.
Zwei Szenarien seien exemplarisch herausgegriffen, um zu zeigen, dass SAP Business ByDesign neben den normalen Grundfunktionalitäten der beinhalteten Module einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt und umfassend im System abbildet: Einkauf und Projektmanagement.
Im Einkauf können Anwender nicht nur die operativen Prozesse abarbeiten (Bedarfsplanung, Einkauf, Logistik, Buchhaltung), sondern auch Verträge verwalten und Ausschreibungen durchführen. Dabei werden die Ausschreibungen automatisch im System hinterlegt, die Unterlagen als interaktive Formulare versandt, die durch den Verkäufer ausgefüllt werden und wieder im System erscheinen. Die eingegangenen Angebote können verglichen werden und Zuschläge werden automatisch mit entsprechendem Einkaufskontrakt erstellt und im System vermerkt.
Der Geschäftsprozess Lieferantenrechnungen bearbeiten, ermöglicht es dem Buchhalter, Lieferantenrechnungen in das System einzugeben, zu prüfen und zu buchen. Diese können auch eingescannt und abgelegt werden. Sobald die Lieferantenrechnungen bearbeitet und gebucht wurden, werden diese Lieferantenrechnungen verwendet, um die Lieferanten zu bezahlen. Ein automatisierter Rechnungsprüfungsprozess vergleicht alle im System eingegebenen Lieferantenrechnungen entweder manuell oder automatisch mithilfe des Gutschriftsverfahrens mit den zugehörigen Einkaufsbelegen. Darüber hinaus können über die Kostenverteilungsfunktion ungeplante Bezugsnebenkosten erfasst und bei Bedarf an andere Lieferantenrechnungspositionen verteilt werden.
Das Projektmanagement erlaubt die komplette Erstellung, Ressourcenzuteilung, Abrechnung und Kontrolle von Projekten im System. Die Planung des Projektes erfolgt direkt im System im Zusammenspiel mit der Personaleinsatzplanung. Dort sind die Qualifikationen der Mitarbeiter und ihre Verfügbarkeit hinterlegt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit zur internen wie auch externen Leistungsverrechnung, wenn entsprechende Dienstleistungsverträge gepflegt sind.
Eine Kennzahlenübersicht zeigt die Fortschritte und gegebenenfalls Abweichungen in den Bereichen Zeit und Kosten übersichtlich an. Aus dem System heraus lassen sich aussagefähige Projektreports inklusive gelisteter Stunden, Reisespesen etc. erstellen und auch fakturieren. Die Mitarbeiter geben dabei die geleisteten Stunden und die angefallenen Spesen und Reisekosten direkt als sogenannte Leistungserfasser für das jeweilige Projekt ein.
Insgesamt bietet das Projektmanagement eine überzeugende Arbeitserleichterung für Anwenderunternehmen aus der Dienstleistungsbranche, da SAP Business ByDesign als eine integrierte Lösung alle relevanten Informationen gebündelt erfasst und auswertbar macht. Eine Ausgabe in Microsoft Project ist beispielsweise auch möglich, dabei bleibt aber SAP Business ByDesign das führende System, da auch Kosten und Ressourcen hinterlegt sind.
Positiv aufgefallen ist auch der Punkt rund um das Organisationsmanagement. So lässt sich der hierarchische Aufbau des Unternehmens leicht in der Software widerspiegeln. Änderungen wie beispielweise das Hinzufügen neuer Abteilungen oder Mitarbeiter ist im laufenden Betrieb möglich und wird auch entsprechend dokumentiert, so dass Änderungen auch im Nachhinein noch nachvollziehbar sind.
Des Weiteren gibt es einen umfangreichen Self-Service-Bereich, indem die Anwender sehr übersichtlich angeordnet, nicht nur Lernumgebungen finden, sondern auch die Arbeitszeiterfassung – und gegebenenfalls die Projektzeiterfassung – vornehmen können, ihre Spesen abrechnen und beispielsweise auch Büromaterialien bestellen oder Urlaubsanträge einreichen können.
Im Bereich Fertigung ist es beispielsweise möglich, kundenindividuelle Wünsche zu hinterlegen. Auf die hinterlegte Stückliste erfolgt automatisch eine Bestandsprüfung und im Rahmen der Ablaufsteuerung ist sichergestellt, dass nicht durchführbare Aufgaben auch nicht gestartet werden. Eine Qualitätssicherung in Form von individuell durchführbaren Prüfungen wird via Excel im System hinterlegt und steht dann auch beispielsweise bei Wartungsfällen zur Verfügung.
Die CRM-Funktionalitäten sind für eine durchgängige Suite in mehr als ausreichendem Maße vorhanden, reichen aber funktional nicht an spezialisierte CRM-Anwendungen heran.  

Plattform
Ab der aktuellen Version 2.6 steht eine offene Plattform zur Verfügung, die Partnern die weitere Anpassung der Software ermöglicht und zugleich SAP als Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer bereichsspezifischer On-Demand-Lösungen dient.
Mit dem Feature Pack 2.6 für SAP Business ByDesign können Partner und Kunden die Lösung an individuelle Anforderungen anpassen. Rund 80 Prozent der projektspezifischen Anpassungen wie Modifizierung der Oberfläche, Erstellung neuer Berichte und Formulare sowie Anpassung von Geschäftsprozessen können ohne Programmieraufwand von den Key-Usern der Kunden selbst vorgenommen werden. Für alle weiteren Anpassungen hat SAP die erste Version des Software Development Kit (SDK) SAP Business ByDesign Studio bereitgestellt, mit dem Partner umfassende Zusatzlösungen entwickeln können.
Die auf Microsoft Visual Studio basierende Entwicklungsumgebung ist vollständig in das Lebenszyklusmanagement-System von SAP integriert und wird derzeit von ausgewählten Partnern getestet. Zunächst haben Partner die Möglichkeit, projektspezifische Zusatzlösungen zu entwickeln. Später soll auch die Entwicklung allgemeiner Funktionen und umfassender Branchenlösungen möglich sein.

Verfügbarkeit
Aktuell ist die Version 2.6 in neun Ländern verfügbar: Schweiz, Österreich, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, USA, Kanada, Indien und China. Als Sprachen stehen Deutsch, Englisch, Französisch und Chinesisch zur Verfügung. Bis Ende des Jahres kommen noch Australien und eine spanischsprachige Version für Mexiko heraus.
SAP arbeitet derzeit mit über 100 Solution Resellern und Solution Partnern von SAP Business ByDesign weltweit zusammen. In der Schweiz vertreiben unter anderem Data One Suisse GmbH, itelligence AG und die Swisscom Tochter Resource AG die On-Demand-Lösung. Künftig sollen zweimal jährliche neue Versionen bereitgestellt werden, damit die Kunden neue Funktionen zur Optimierung ihrer Prozesse schneller nutzen können.

Zusammenfassende Bewertung
SAP ist auf einem zukunftsfähigen Weg mit der Software-as-a-Service-Lösung SAP Business ByDesign ein sehr gutes Stück vorangekommen. Umfangreiche Funktionalitäten sind in einer einheitlichen Suite zusammengefasst und bilden den Unternehmensalltag einerseits und andererseits die Compliance-Anforderungen gut und umfassend ab. Für einen Grossteil der Unternehmen zwischen 50 und 500 Mitarbeitern aus den Bereichen Professional Services und Großhandel sowie eingeschränkt für das Segment Manufacturing stellt das Produkt mit seiner Funktionalität und dem Software-as-a-Service-Ansatz eine prüfenswerte Option dar.
Die klaren Vorteile der Lösung liegen in der Integration der funktionalen Bereiche in eine einzige Lösung und der verständlichen Handhabung auf Basis des durchdachten Rollenkonzepts. Mit dem weiteren Ausbau der Funktionalitäten beispielsweise im Bereich Planung und den 35 vollständig integrierten Prozessszenarien hat SAP mit der Version 2.6 eine interessante Alternative für Unternehmen auf den Markt gebracht, die ihre IT-Landschaft zu angemessenen Preisen vereinheitlichen wollen und ihre Kernkompetenz nicht in der Pflege und Wartung von IT-Landschaften sehen, da diese bei einer on-demand Lösung vom Hersteller übernommen wird.

Autor: Frank Naujoks

Mittwoch, 23. Februar 2011

ERP muss sich wandeln

Die Individualitätsdenke der Anwender steht im Gegensatz zu langjährigen Grundlagen von ERP-Systemen, wie Standardisierung und Prozessorientierung im Sinne von ‚eingeschränkter Prozessführung‘. Das heutige User-Verhalten entspricht immer weniger dem Anwendermuster aus den „Gründerjahren“ der ERP-Systeme.

ERP-Systeme verfolgen im Kern noch heute Baupläne aus den Gründerjahren. Diese wurden zwar technologisch „aufgemotzt“ aber nicht durchdacht. Mit den immer zunehmenderen Ansprüchen sind hier Lösungen notwendig. Diese sind zwingend ‚hybrid‘ und müssen eine Beteiligung der User am IT-Customizing an sich zulassen.

Die IT-Kulturen und die IT-Governance in den Unternehmen sind nicht auf die „neuen User-Kulturen“ abgestimmt. Hier sind neue Ansätze notwendig, die sich von einer reinen „Technik-Denke“ verabschieden.

IT-Anwendungs-Landschaften im Unternehmen werden immer mehr zu basisdemokratischen Systemen. Das Wissensmonopol der IT-Abteilungen wird damit gebrochen. Um diese ‚komplexen Systeme‘ zu führen und zu gestalten, muss man sie verstehen und verinnerlichen.

Das Kundenverhalten und die Kommunikationsinstrumente ändern sich, darauf müssen sich Anbieter einstellen. Daraus leiten sich folgende Empfehlungen ab:
- Akzeptieren Sie den Kontrollverlust über ihr Produkt und die Kommunikation über
ihr Produkt
- Integrieren Sie ihre Kunden und Interessenten und lassen sie sie entwickeln,
diskutieren, Werbung machen
- Schaffen Sie Dialogräume für Kunden und Interessierte – und lernen Sie
- Gewinnen Sie Fans und belohnen Sie die Anhänger durch Anerkennung
- Experimentieren Sie mit neuen Konzepten und Ideen und analysieren Sie die
Rückmeldungen.

Der Druck auf die Unternehmens-IT bezüglich Komfort, Verfügbarkeit und Benutzerfreundlichkeit wird zunehmen - zu dominant sind heute schon Apple und Co im privat-beruflichen Einsatz.

Montag, 2. August 2010

SAP Business byDesign geht in die nächste Runde

Planmässig Ende Juli hat SAP die Version 2.5 ihrer SaaS-Lösung Business byDesign freigeschaltet und Neukunden verfügbar gemacht. Bestandskunden der Lösung müssen sich noch ein wenig gedulden und werden Ende des Jahres auf die Version 2.6 migriert.
Das FP 2.5 für SAP Business ByDesign verspricht neue Funktionalitäten wie Analysen in Echtzeit, Unterstützung von mobilen Endgeräten, ein personalisierbares Rich Client User Interface (UI), und mehr Flexibilität.
Zusätzlich zur Multi-Tenant-Architektur, wurde die Lösung für kunden- und partnerspezifische Erweiterungen entwickelt und liefert somit die Flexibilität, um Benutzeroberflächen, Berichte und Formulare einfach anzupassen. Damit ist SAP in der Lage, ins Volumengeschäft einzusteigen und Partner können ab Version 2.6 mit einem speziellen SDK auch Branchenlösungen anbieten.

SAP bietet vordefinierte Einstiegspakete von SAP Business ByDesign, die den schnellen und kostengünstigen Start von ausgewählten Funktionen ermöglichen. Folgende Einstiegspakete sind für bis zu 20 Anwender erhältlich:
Customer Relationship Management (CRM) – Das CRM-Einstiegspaket bietet Kunden so genannte Best Practices für die Vertriebsautomation (Sales Force Automation, SFA). Mit SFA können Kunden effizient Leads generieren, den gesamten Verkaufsprozess steuern und Neugeschäfte abschließen. Gleichzeitig bildet es die Basis für die Erweiterung zu einem vollständigen Order-to-Cash-Prozess. Das CRM-Einstiegspaket kann in ungefähr drei Wochen zu einem Festpreis von 9.900 Euro für die Implementierung und für einen reduzierten Preis von 79 Euro pro Anwender und Monat eingeführt werden.
Enterprise Resource Planning (ERP) – Das ERP-Einstiegspaket richtet sich an Kunden, denen reine Buchhaltungssysteme nicht mehr ausreichen. Das Paket unterstützt das weitere Unternehmenswachstum mit Funktionen für das Finanzwesen, die Buchhaltung und den Einkauf – Vorteile einer vollständigen ERP-Anwendung im On-Demand-Betriebsmodell. Das ERP-Einstiegspaket kann in ungefähr sechs Wochen zu einem Festpreis von 24.900 Euro für die Implementierung und dem Normalpreis von 133 Euro pro Anwender und Monat eingeführt werden.
Professional Service Provider (PSP) – Das PSP-Einstiegspaket wurde für kleine und mittlere Dienstleistungsunternehmen entwickelt. Es bietet Dienstleistern nicht nur günstigen Zugang zu Kernfunktionalitäten, die sie für die durchgängige Unternehmenssteuerung brauchen, sondern bietet auch die Voraussetzungen, mit kapitalstarken Wettbewerbern konkurrieren zu können. Das PSP-Einstiegspaket wurde für eine Einführung in ungefähr acht Wochen konzipiert und ist zu einem Festpreis von 34.900 Euro für die Implementierung und dem Normalpreis von 133 Euro pro Anwender und Monat erhältlich.

Mit diesem durchaus agressiven Preismodellen geht SAP sehr angriffslustig in den Markt und attackiert gleichzeitig auch Wettbewerber wie Salesforce.com, die statt einer kompletten ERP-Suite nur CRM zu nicht geringeren Preisen anbieten. Auch Microsoft's Einstieg Ende des Jahres in den CRM on-Demand Markt wird dadurch nicht einfacher.

Autor. Frank Naujoks, i2s GmbH, Zürich

Dienstag, 27. Juli 2010

Microsoft hofft auf Licht am Ende der Cloud

Auf Microsoft's weltweiter Partnerkonferenz WPC, die Mitte Juli in Wahshington über 9.000 Partner aus aller Welt in die amerikanische Hauptstadt zog, war die Cloud das beherrschende Thema.
Neben den Microsoft Angeboten rund um E-Mail, Web-Conferencing und Instant Messaging, die seit einiger Zeit unter dem Namen BPOS angeboten werden, müssen sich auch die Partner aus dem Dynamics-Umfeld langsam mit der Cloud und eventuell dahinter stehenden Geschäftsmodellen vertraut machen.
Microsoft's erster Schritt in die Cloud im Geschäftsanwendungsbereich ist CRM-Online. Seit zwei Jahren ist Microsoft selbst Anbieter von einer On-Demand-Lösung und tritt in direkten Kundenkontakt. Dieses Angebot wird ab September in einer Beta-Version, dann mit der neuen Version CRM 2011, auch für Deutschland und kurze Zeit später in der Schweiz verfügbar sein.
Aus Sicht von Microsoft verlieren die Partner nicht viel Service-Umsatz, wenn die Lösung bei Microsoft betrieben wird. Laut internen Analysen liegt der Aufwand für die Einrichtung des Servers etc bei 2-3 Tagen bei einem weiteren Service-Umfang von rund 45 Tagen für ein Referenzprojekt. Über das Jahr gerechnet gewinnt ein Partner also rund 5% seiner Kapazität für neue Projekte.
Was im fehlt, sind die Margen aus dem Software-Verkauf. Microsoft schliesst in der Regel einjährige Verträge mit den on-Demand-Kunden und für die Vermittlung erhält der Partner im ersten Jahr 18% des Jahresumsatzes, bei Vertragsverlängerungen immer noch 6%. Um den Partnern am Anfang eine Motivation zu geben, erhöht Microsoft die erste Marge auf 40%.
So überzeugend Microsoft's Angebot im CRM-Bereich ist, vergleichbares wird es im ERP-Bereich erst in rund drei bis vier Jahren geben können. Erst dann wird NAV technologisch so weit sein, als multi-tenant-Version betrieben zu werden. Bis dahin bleibt Microsoft nur, auf die Variante "Partner-hosted" zu verweisen.
Die Diskussionen auf der Partnerkonferenz unter den ERP-Partnern wurden auch entsprechend kontrovers geführt. Auf der einen Seite stehen Partner wie SaaS-Plaza, die nahezu die gesamte Dynamics Plattform als Software-as-a-Service-Lösung anbieten und sich völlig der Wolke verschrieben haben. Auf der anderen Seite stehen eher traditionelle Partner, die sich neu erfinden müssen und auf ihr traditionelles Geschäft mit verkauften Lizenzen nicht verzichten wollen und können.
Auch Microsoft schien für die ERP-Partner keine eindeutige Antwort parat zu haben, nur den Hinweis, es sei nicht ratsam, sein Geschäftsmodell allzu radikal zu ändern.

Point-of-View
Zu nebelig ist momentan das Geschäftsmodell im Bereich Dynamics. Wenn Partner als Neueinsteiger in den Bereich CRM gehen, ist das Cloud-Angebot von Microsoft gerade im ersten Jahr sehr attraktiv. Aber insbesondere ERP-Implementierungen sind eine sehr langfristige Beziehung zwischen Kunde, Partner und Anbieter. Über oftmals zehn Jahre werden Systeme angepasst und auf den aktuellen Stand gebracht. Dieser Zweig fällt zukünftig weg - und bis dato hat Microsoft noch kein überzeugendes Angebot bereitet, den Partnern die Angst vor Geschäftsverlust zu nehmen. Anbieter sind in einer verhältnismässig komfortablen Situation, wenn sie wie im Falle Microsoft über eine ausreichend grosse Barreserve verfügen.
Partner stehen vor der Herausforderung, ihre Kräfte vom traditionellen Geschäft der Implementierung zu einer prozessgetriebenen Beratung zu verschieben und gleichzeitig verstärkt Branchenwissen aufzubauen. Denn durch das Branchenwissen haben sie die Chance, sich eine weitere Geldquelle zu erschliessen: Kleine Apps, die über Microsoft's eigenen Marktplatz vertrieben werden, können die Dynamics-Produkte intelligent ergänzen und sorgen für einen weltweit erschliessbaren Umsatz. Apple hat es vorgemacht.

Dienstag, 18. Mai 2010

SAP Business byDesign nimmt Fahrt auf

Lange hat es gedauert, bis SAP nach einer langen Anlaufzeit mit Version 2.5 langsam ins Massengeschäft einsteigt. Aktuell sind rund 100 Kunden live, zu Ende Juli ist die neue Version 2.5 in Deutschland, China, Indien, Grossbritannien, USA und Frankreich verfügbar.
Besonders interessant sind die dann angebotenen Einstiegspakete bei Dienstleistungen für 10 bis maximal 20 Anwender in den Bereichen Core ERP, CRM und das Professional Services-Paket. Die Reduzierung der Mindestnutzerzahl auf 10 Anwender wird die Lösung gerade in Kombination mit den aggressiv bepreisten Dienstleistungspaketen für mehr Nutzer attraktiv machen.
Vorstellbar ist beispielsweise auch, den CRM-Bereich separat zu vermarkten. Schon jetzt erhält der Anwender neben einem alltagstauglichen CRM die Vorteile einer integrierten ERP-Suite zu einem Preis, der mit Salesforce.com-Angeboten wettbewerbsfähig ist.
Mit der kommenden Entwicklungsumgebung für Partner werden auch weitere Branchenlösungen zu sehen sein. SAP wird den Partnern dazu eine Cloud-basierte Entwicklungsumgebung auf Basis von Microsoft Visual Studio zur Verfügung stellen, mit der sie an den Erweiterungen arbeiten können. Diese Entwicklungsumgebung wird momentan von ausgewählten Partnern in Deutschland und den USA getestet, Ende des Jahres mit Version 2.6 soll sie allen Partnern zur Verfügung stehen.
Auch der zügige Ausbau der Sprach- und Landesversionen steht bei SAP auf dem Tableau. Beim Aufbau des neuen Partnernetzes konzentriert sich SAP zunächst auf die USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien, später ist eine Ausdehnung auf Indien und China geplant. Aber das in drei Jahren mehr als 40 Länderversionen zu erwarten sind, wie das aktuell bei SAP Business One der Fall ist, ist nicht utopisch.
Aktuell scheint die Abgrenzung in Richtung Business One noch zu stimmen, denn SAP will mit byDesign mehr als die zehn Mindestnutzer erreichen. Unseren Schätzungen nach dürfte die durchschnittliche Installationsgrösse von Business One bei ca 8 Nutzern liegen.