Mittwoch, 16. September 2009

ERP-Nutzen lässt sich berechnen

Der Nutzen von ERP-Systemen lässt sich in drei Nutzenkategorien erfassen: (1) Optimierung des IST-Zustandes, (2) Risikominimierung und (3) Erschliessung neuer Tätigkeitsfelder. Der Nutzen einer ERP-Investition ergibt sich streng genommen rein mathematisch als der Wert der positiven Veränderung vom IST- zum SOLL-Zustand. Damit hängt der Nutzen originär von der Ausgangslage ab. Ist diese sehr gut, ist es schwer einen grossen Nutzen zu erzielen. Entsprechend erscheinen sämtliche quantifizierten Aussagen zum Nutzen von ERP-Systemen seitens eines Anbieters so lange als unglaubwürdig, solange er den aktuellen IST-Zustand nicht kennt.
Strenggenommen dürften Anbieter daher nur von „Nutzenpotentialen“ reden. Darüber hinaus ist es möglich, dass durch den Einsatz eines neuen ERP-Systems eine an sich gute Ausgangslage langfristig stabilisiert und gesichert wird. Der Nutzen ergibt sich in einem solchen Fall durch die Vermeidung eines Risikos und kann daher nur über die statistische Wahrscheinlichkeit des möglichen Eintretens eines Risikos und die mögliche Schadensumme ermittelt werden.
Neben den eher auf den status quo ausgerichteten Betrachtungen bietet eine ERP-Investition auch die Möglichkeit, neue Tätigkeits- und Geschäftsfelder zu erschliessen. In diesem Fall stellt ein ERP-System eine marktrelevante Grösse dar. Leider wird genau dieser Aspekt von ERP-Systemen noch immer zu wenig oder – wie die vielen E-Business-Ruinen zeigen – dilettantisch angegangen. Mit Hilfe von ERP-Systemen lassen sich völlig neue Geschäftsprozesse realisieren – einzig die Marktregeln kann IT nicht aushebeln.
Autor: Dr. Eric Scherer, i2s GmbH, Zürich

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