Dienstag, 20. März 2012

Microsoft will mit Dynamics AX an die Großkunden

Mit der aktuellen Version von Microsoft Dynamics AX fühlt sich Microsoft fit genug, auch frontal SAP anzugehen. Microsoft will sich mit Dynamics AX im Großkundengeschäft stärker engagieren und zusammen mit den Partnern auch in diesem Bereich Kunden gewinnen. Dabei geht es weniger um die grosse Ablösung bestehender Systeme, sondern eher um eine Politik der kleinen Nadelstiche. Der Weg kann durchaus so aussehen, dass Microsoft bestehende Anwendungen in einzelnen Bereichen wie beispielsweise Personalverwaltung oder Logistik ablöst, um den Kunden schnelle Erfolge bei der Einführung und entsprechende Einsparungen zu ermöglichen und einen Fuss in der Tür zu haben.

Insbesondere die sogenannten Global System Integrators wie IBM und Accenture Microsoft sollen helfen, einen Fuß in die Tür der Großunternehmen zu bekommen. Um im Großkundenbereich erfolgreich zu sein, muss Microsoft globale und gut ausgebildete Partner haben. Daran mangelt es aktuell und eher lose internationale Partnerverbünde wie beispielsweise die AxPact World Alliance können nur bedingt die Herausforderung internationaler Projekte abfangen.

Die Zuwendung zu Großkunden bedeutet eine große Veränderung in der Partnerlandschaft von Microsoft. Die aktuell eher regional agierenden Dynamics AX-Partner werden sich deutlich mehr anstrengen müssen, um auch weiterhin zum Microsoft Dynamics Inner Circle zu gehören. Bei Microsoft wird der Inner Circle als der Kreis der Microsoft Dynamics Partner gesehen, welcher die grösste strategische Bedeutung für die weitere Geschäftsentwicklung hat.

Microsoft’s Ziel ist es, hochspezialisierte Partner zu haben, damit der Kunde auf Anhieb den richtigen Partner finden kann. Dies setzt noch schmerzhafte Einschnitte in liebgewonnene Verhaltensmuster voraus, um Partner auf die neue Zeit einzuschwören. Deutlich strenger werden die Zertifizierungsanforderungen werden, um zu verhindern, dass die höchste Stufe von mehr als 70% der Partner erreicht wird. Aus Sicht von Microsoft erscheint dieser Schritt notwendig, um zu wachsen. Partner werden sich entscheiden müssen, ob sie diesen Weg mitgehen wollen oder auch können.

Autor: Frank Naujoks

Montag, 19. März 2012

Microsoft will auch mit Dynamics NAV in die Cloud

Ab Herbst hat Microsoft mit Dynamics NAV 2013 auch eine ERP-Cloud-Lösung im Angebot, die vom Anbieter selbst betrieben wird. Zwar sind schon mehr als 200 Partner weltweit mit gehosteten Dynamics-Lösungenaktiv, ab Herbst übernimmt Microsoft das Ruder dann auch selbst.

Technologisch identisch wird das neue Release der auf den KMU-Markt ausgerichteten Software sein, egal ob es on-Premise oder on-Demand betrieben wird. Nach Microsoft's Überzeugung wollen die meisten Anwender die Wahl und die Möglichkeit, gemischte, sogenannte hybride Lösungen zu betreiben: Ein Teil fest installiert, ein Teil aus der Cloud bezogen - so stellt sich Microsoft die neue ERP-Welt vor. Mit diesem Angebot sind sie der aktuell nur als Cloud-Lösung angebotenen Variante von SAP Business byDesign einen Schritt voraus - doch SAP hat schon eine SAP Business One on-Demand-Variante angekündigt. Diese wird aber rein von den Partnern gehostet.

Der direkte Kundenkontakt soll weiterhin bei den Partnern verbleiben, selbst wenn die Anwendung aus einem Microsoft-Rechenzentrum kommt. So werden beispielsweise die Updates für NAV 2013 nicht automatisch in die Version des Kunden eingespielt, sondern der Wechselzeitpunkt wird zwischen Kunden und Partner abgestimmt. So läuft es auch bei Microsoft CRM online. Dort gibt Microsoft ein Zeitfenster von einem Jahr vor, um den Wechsel auf die aktuellste Version vorzunehmen.

Der Weg in die Cloud ist auch für Microsoft nicht mehr zu stoppen. Auch das nächste Release von Dynamics AX, das wohl 2013/2014 herausgebracht wird, bietet Microsoft als Cloud-Lösung an. Für den zukünftigen Erfolg ist es unerlässlich, dass Microsoft sein Partnernetzwerk Cloud-bereit macht und weiter ausbildet, um den Kunden bei geschäftskritischen Fragen und Prozessänderungen zu unterstützen. Die Kunden haben zunehmend die Wahl, wie sie ihre Lösung beziehen wollen: traditionell installiert, aus der Cloud oder als ein Mix aus den Modellen. Der Weg in die Cloud war auch für Microsoft nicht einfach. Gute 18 bis 24 Monate hat es gedauert,um Microsoft's Entwicklungsabteilungen auf den neuen Kurs einzuschwören. Diese Zeit wird man den Partnern wohl lieber nicht vollständig einräumen wollen, denn das Geschäft in der Cloud ist schnelllebig.

Autor: Frank Naujoks


Dienstag, 13. März 2012

ERP kann Cloud

SAP forciert mit dem Angebot, SAP Business One zukünftig von Partnern in der Cloud betreiben zu lassen, sein OnDemand-Angebot und setzt Konkurrenten wie Microsoft weiter unter Druck, mit ähnlichen Angeboten an den Markt zu gehen.

Funktional interessant wird das Angebot durch die Kompetenz der Partner und der Lösung im Bereich Fertigung; in diesem Bereich hat SAP ByD noch funktionale Lücken. Entsprechend wird es im Fertigungssegment mit der Abgrenzung gegenüber SAP ByD zurzeit wenig Schwierigkeiten geben. Spannend wird die Frage, was SAP-Partner, die beide Lösungen vertreiben, bei Interessenten mit bspw. 20 Anwendern im Bereich Professional Services offerieren. Aktuell verfügt SAP B1 über mehr Länderlokalisierungen in der on-Demand-Version, aber in diesen Bereich soll SAP ByD in diesem Jahr auch noch kommen.

Wichtig wird es sein, einen interessanten Preispunkt zu treffen, denn bis dato wird SAP B1 als durchaus schnell und entsprechend günstig zu implementierende Lösung für kleinere Unternehmen vermarktet. Aktuell belaufen sich die ersten Angebote auf knapp 100 Euro pro Nutzer und Monat für die on-Demand-Variante. Zum Vergleich mit der zu installierenden Variante findet sich vom SAP Business One Partner Matrix im Netz ein Business One Starter Package Kalkulator mit Angaben zu Lizenzen und Einführungskosten. Bei diesen Kosten für Projekte, die die neue Lizenzvariante von SAP Business One einsetzen, werden auch diverse Variationen und Optionen berücksichtigt. Das Starter Package stellt Business One mit einer eingeschränkten Funktionalität ab 990 Euro zur Verfügung, gibt aber schon mal einen ersten Hinweis auf die Kosten; die Volllizenz kostet laut Liste 2500 Euro. Detaillierte Angaben zu den Kosten und Lizenzangeboten von SAP B1 sind von Dominik Zimmer zusammengetragen worden.

Microsoft hat sich vorgenommen, mit Dynamics NAV 7 zu reagieren. Die neue Version des zunehmend im KMU-Markt von Microsoft positionierten ERP-Angebots soll im Oktober als on-Premise-Variante verfügbar sein, in den dann folgenden Monaten wird eine von Microsoft betriebene on-Demand-Version nachgereicht, die funktional aber erst einmal eingeschränkt sein soll.

Die Bedeutung des Markts ist rein vom Umsatz her aktuell eher gering, aber in der Wolke wird sich in den nächsten Jahren das Wachstum entscheiden. Immer mehr kleinere Kunden sind bereit, den IT-Betrieb auch von sehr unternehmenskritischen Anwendungen extern betreiben zu lassen. Nur Anbieter, die hier eine überzeugende Antwort auf Fragen nach Sicherheit, Datenschutz, Preis, Branchenangeboten und Partnerkompetenz finden, werden zukünftig erfolgreich sein.

Montag, 12. März 2012

Terna geht Einkaufen und übernimmt AX Solutions aus Braunschweig

Der Lawson und Microsoft Dynamics AX-Partner Terna, ursprünglich aus Österreich und nun Teil der Allgeier Holding, weitet seine geschäftlichen Aktivitäten aus und verstärkt seinen Microsoft Dynamics AX-Bereich durch die Übernahme des Braunschweiger IT- Dienstleisters AX Solutions. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Innsbruck beschäftigt damit über 140 Mitarbeiter an insgesamt 7 Standorten in Österreich (Innsbruck, Wien, Linz), Deutschland (Nürnberg, Villingen, Braunschweig) und in der Schweiz (Zug). Mit der Unterzeichnung des Kaufvertrages Anfang März übernimmt terna sämtliche Geschäftsaktivitäten sowie das gesamte Consulting- und Entwicklungsteam der in Braunschweig ansässigen AX Solutions GmbH.

Zur weiteren Stärkung der Marktposition plant Terna - neben weiteren Akquisitionen am ERP Markt - einen massiven Personalaufbau an allen Unternehmensstandorten in Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Damit folgen die Partner zunehmend dem Drängen von Microsoft, nicht nur regionale sondern auch internationale Partner für das AX-Geschäft zu erschaffen. Denn die Zielgruppe von Microsoft Dynamics AX ist der gehobene Mittelstand und zunehmend auch Großunternehmen mit internationaler Präsenz. Deren Interesse, für jedes Land einen neuen Partner zu suchen, ist gering. Der Internationalisierung der Software muss also auch die der Partner folgen, wenn das Geschäftsmodell erfolgreich sein soll.


Montag, 5. März 2012

CRM-Markt mit Sättigungstendenzen?

Die gute Nachricht zuerst: 48% der insgesamt 217 Teilnehmer der im Februar 2012 durchgeführten CRM-Umfrage des Zürcher Analysten- und Beratungshauses intelligent systems solutions (i2s) planen ein CRM-Projekt in den nächsten Monaten. Ein Fünftel der Unternehmen hat ein CRM-Projekt durchgeführt und hat keine weiteren Planungen, 16% planen überhaupt kein Projekt.

Insgesamt ergibt sich ein uneinheitliches Bild der Projektpläne. So fiel der Anteil der Unternehmen, die aktuell ein Projekt planen von 20% im Jahr 2010 auf 12% aktuell. Der Anteil der Neukunden, die noch kein CRM-Projekt durchgeführt haben, ist damit deutlich gesunken. Gleichzeitig stieg der Anteil der Anwender, die ihre CRM-Projekte ausweiten beziehungsweise Altlösungen ersetzen von 31% auf 36%. Die Anbieter können in diesem Szenario zwar keine echten Neukunden gewinnen, aber immerhin mehr Lizenzen an bestehende Kunden verkaufen.


Abbildung 1: CRM-Projektstatus 2010-2012

Der Markt scheint nach Jahren des jährlich zweistelligen Wachstums etwas verhaltener zuzulegen. Getragen werden die Investitionen von den Bereichen Mobile CRM, Business Intelligence, Social CRM und Customer Interaction Center.

Eine zusammenfassende Ergebnispräsentation der CRM-Umfrage findet statt auf der CRM-expo@CeBIT Fläche in Halle 6, Stand E02 am Mittwoch, 7. März 2012 um 10:30 Uhr.


Autor: Frank Naujoks, i2s