Die gute Nachricht zuerst: Der CRM-Markt wächst und die Anwender haben gerade in der Krise augenscheinlich die Bedeutung von Kundenbindung erkannt. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies für Microsoft ein Plus von 40% in FY 2009 (Ende 30.6.09) im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt musste Microsoft im Bereich Business Solutions (MBS) ein Minus von 7% verdauen. Auch das erste Quartal FY2010 brachte mit -6% nur wenig Besserung.
Aktuell scheinen eher Grossunternehmen und der gehobene Mittelstand zu investieren als KMU.
Zur Veranstaltung in London sind mehr als 650 Teilnehmer gekommen, auch die anderen Veranstaltungen in den kommenden Tagen (Wien, Frankfurt, Rotterdam) sind ausgebucht. Die Stimmung unter den Anwendern scheint trotz Krise gut zu sein, Kirill Tatarinov, weltweit verantwortlich für MBS, sieht zuversichtlich in die Zukunft, musste aber einräumen, dass die Business Pläne im letzten Jahr deutlich durcheinander geraten sind.
Strategisch fokussiert sich Microsoft im ERP Bereich auf KMU und auf die Rolle des 2-Tier-Anbieters. Soll doch im Headquarter SAP laufen, die Niederlassungen werden mit Dynamics AX angebunden. Ein Beispiel für diesen Ansatz sind Gea, Webasto und Würth.
Die Vertikalisierung des Angebots wird weiter fortschreiten, im Public Sector ist wohl mit einer Akquisition zu rechnen, um die Funktionalitäten zu erweitern, wie es bspw im Bereich Retail mit dem IP-Kauf von LS-Retail geschehen ist.
SaaS wird es auch in absehbarer Zeit für ERP als von Microsoft betriebenes Modell nicht geben. Partner sind aber aktiv in diesem Bereich und sollen dies auch weiterhin sein. Aus Marketingsicht wäre ein eher offensiver Umgang mit der Wahl zwischen on-Demand und onPremise besser als der Hinweis, so richtig etwas im Angebot hat Microsoft nicht.
Unverständlich ist weiterhin, warum CRM online ausserhalb der USA so lange braucht. Seit fast zwei Jahren in den USA verfügbar, ist der Sprung über den Teich immer noch nicht geschafft. Aber mit Release 5, angekündigt für das zweite Halbjahr 2010, soll es auch eine entsprechende On-Demand-Version ausserhalb der USA geben. Details dazu im Frühsommer. Convergence im April würde sich für die Ankündigung anbieten.
Dienstag, 27. Oktober 2009
Donnerstag, 1. Oktober 2009
Achtung Chef-Funktion
Mit dem steigenden Funktionsumfang entfremden sich ERP-Systeme immer mehr von der Management-Ebene. Die Systeme sind einfach zu umfangreich, zu detailliert und zu kompliziert, als dass sich der gestresste Manager und Geschäftsführer über längere Zeit in Evaluations-Workshops aufhalten möchte.
Die Anbieter haben auch das gemerkt und in den letzten Jahren eigene Funktionalitäten für die Top-Manager geschaffen. Unter dem Namen MIS (Management Information System), Business Intelligence oder so ähnlich wird gezeigt, wie der sonst eher zur Informatik distanzierte „Chef“ nun ganz einfach alles kontrollieren kann und obendrein noch viele bunte Bilder erhält.
Doch Vorsicht: gerade solche „Chef-Funktionen“ bringen eine gut organisierte und auf Gründlichkeit bedachte Evaluation schnell ins schwanken. Der Anbieter muss nur darauf achten, dass er – solange das Top-Management im Raum ist – nicht etwa komplizierte Abläufe im Rahmen der Materialbedarfsplanung darstellt, wie es vielleicht die Agenda vorschreibt, sondern flugs ein paar tolle Management-Cockpits an die Wand wirft. Damit kann man schnell einen „Chef“ an die Angel nehmen und darauf hoffen, dass die Stimmungsmache und die Katinengerüchte in die richtige Richtung laufen.
Dazu kommt wieder die geliebte Unsitte, sich direkt bei höheren Kader oder Verwaltungsrat zu melden und etwas von Investitionsschutz zu orakeln. Leider leben wir immer mehr mit einer binären Managergeneration, die gerne schnell und auf Basis von wenigen Fakten entscheidet.
Autor: Dr. Eric Scherer, i2s GmbH, Zürich
Die Anbieter haben auch das gemerkt und in den letzten Jahren eigene Funktionalitäten für die Top-Manager geschaffen. Unter dem Namen MIS (Management Information System), Business Intelligence oder so ähnlich wird gezeigt, wie der sonst eher zur Informatik distanzierte „Chef“ nun ganz einfach alles kontrollieren kann und obendrein noch viele bunte Bilder erhält.
Doch Vorsicht: gerade solche „Chef-Funktionen“ bringen eine gut organisierte und auf Gründlichkeit bedachte Evaluation schnell ins schwanken. Der Anbieter muss nur darauf achten, dass er – solange das Top-Management im Raum ist – nicht etwa komplizierte Abläufe im Rahmen der Materialbedarfsplanung darstellt, wie es vielleicht die Agenda vorschreibt, sondern flugs ein paar tolle Management-Cockpits an die Wand wirft. Damit kann man schnell einen „Chef“ an die Angel nehmen und darauf hoffen, dass die Stimmungsmache und die Katinengerüchte in die richtige Richtung laufen.
Dazu kommt wieder die geliebte Unsitte, sich direkt bei höheren Kader oder Verwaltungsrat zu melden und etwas von Investitionsschutz zu orakeln. Leider leben wir immer mehr mit einer binären Managergeneration, die gerne schnell und auf Basis von wenigen Fakten entscheidet.
Autor: Dr. Eric Scherer, i2s GmbH, Zürich
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