Die Prozesselemente für Dienstleistungsunternehmen sind zum
Teil mit denen von produzierenden Unternehmen vergleichbar, zum Teil
unterscheiden sie sich deutlich. Eine besondere Herausforderung ist die
Abbildung der Vertragsstruktur und die daran folgende Auftragsabwicklung und
Fakturierung. Zwar lassen sich bestimmte Dienstleistungen gut standardisieren
und damit zu einem „Produkt“ zusammenfassen – beispielsweise die Erstellung von
Gehaltsabrechnungen. Deutlich komplexer in der Planung und Umsetzung sind aber
beispielsweise die Erbringung von Ingenieurdienstleistungen,
IT-Implementierungen oder der Einsatz und die Abrechnung von Servicetechnikern.
Angesichts der wirtschaftlichen Situation, des zunehmenden
Wettbewerbsdrucks und nicht optimaler interner Geschäftsprozesse müssen
Dienstleister den Blick verstärkt auf die Rentabilität einzelner Projekte
legen. Dazu ist es aber notwendig, die Einzelanwendungen – beispielsweise CRM,
Excel, Buchhaltung, Projektmanagement, Leistungsabrechnung – zu integrieren, um
einen entsprechenden Überblick über die finanzielle Situation und die
Auslastung zu haben.
ERP für Dienstleister
Der Ursprung von ERP-Systemen liegt in der produzierenden
Wirtschaft. Die Dienstleistungsbranche leidet aber unter dem Phänomen, dass die
beauftragte Menge mit der gelieferten Menge und auch mit der berechneten Menge
nicht übereinstimmt. Eine Planung, wie sie in Produktion und Handel möglich
ist, scheitert – mit der Folge, dass die IT-Systeme und Prozesse auch deutlich
flexibler sein müssen.
ERP-Software muss in der Lage sein, projektbasiert zu
funktionieren, um den Anforderungen der Dienstleistungsbranche gerecht zu
werden. Dienstleister müssen in der Lage
sein, schnell auf Änderungen des Projektumfangs zu reagieren. Dazu gehört, dass
die Dienstleister einen Überblick über die Profitabilität der Projekte haben,
um entsprechend Ressourcen zu allokieren und die Strategie anzupassen. Dann
haben die Dienstleister eine Chance, Erfolge zu wiederholen und aus ihren
Fehlern zu lernen.
Dies setzt einiges an Informationstechnologie voraus. So
sollten idealerweise die verantwortlichen Manager und die betroffenen
Projektleiter
- Zugang zur gleichen „Projekt-Wahrheit“ haben
- Über aktuelle und korrekte Projektdaten verfügen
- Eine integrierte Projektmanagement-Software haben
- Eine breite Palette von projektbezogenen Metriken einsetzen.
Am 26. März findet das Service Forum 2013 im GDI in Rüschlikon/Zürich statt. Eine ideale Gelegenheit, sich aus erster Hand von Anwendern und Anbietern über die Leistungsfähigkeit der Lösungen zu informieren.
Autor: Frank Naujoks